18.09.2009
Papieratlas 2009: Recyclingpapier-Anteil der Stadt Münster liegt bei 90 Prozent
66 Städte beteiligten sich am bundesweiten Wettbewerb / Aktiver Klima- und Ressourcenschutz
Münster Die Stadt Münster erreicht im Städtewettbewerb um den Papieratlas mit einem Recyclingpapieranteil von 90,68 Prozent einen Spitzenplatz unter den Top Ten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Westfalenmetropole ihre Recyclingpapierquote weiter erhöhen. Mit Münster befinden sich gleich vier Städte des Landes Nordrhein-Westfalen unter den zehn recyclingpapierfreundlichsten Städten. Als recyclingpapierfreundlichste Stadt wurde die Stadt Essen ausgezeichnet, die bereits ausschließlich Recyclingpapier in den Bereichen Verwaltung und Schule verwendet. Erstmals wurde der Sonderpreis des "Recyclingpapier-Aufsteigers" an Magdeburg vergeben. Innerhalb eines Jahres steigerte die Stadt ihre Recyclingpapierquote von weniger als drei auf rund 90 Prozent.
In Münster beträgt der Anteil an Recyclingpapier in der Verwaltung 17,36 Mio. Blatt bei einem Gesamtverbrauch an Büropapier von 19,14 Mio. Blatt. Durch die Verwendung von Recyclingpapier hat die Stadt insgesamt eine Einsparung von ca. 4,19 Mio. Liter Wasser und 862 158 kWh Energie sowie rund 23 000 kg CO2 bewirkt. Mit der eingesparten Wassermenge kann zum Beispiel der Tagesverbrauch von 33 491 Münsteranerinnen und Münsteranern gedeckt werden. Die eingesparte Menge an Energie entspricht einem jährlichen Energieverbrauch von 246 Drei-Personen-Haushalten. Bereits der Einsatz von 1000 Blatt Recyclingpapier spart soviel Energie wie 70 Computer mit Flachbildschirm für einen Arbeitstag benötigen.
In Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Deutschen Städtetag führte die Initiative Pro Recyclingpapier zum zweiten Mal die bundesweite Erhebung für den Papieratlas durch. Er beinhaltet die Angaben von 66 Städten mit über 100 000 Einwohnern zum Papierverbrauch, die erreichten Einsatzquoten für Recyclingpapier und die entsprechenden ökologischen Einspareffekte. Mehr als 81 Prozent der Städte beteiligten sich damit an der Erhebung. "Die Ergebnisse des Papieratlasses unterstreichen eindrucksvoll, dass die Städte ihr Beschaffungspotenzial für den Klima- und Ressourcenschutz mit Recyclingpapier bereits heute nutzen", betont Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Schirmherr des Projekts.
Der durchschnittliche Recyclingpapieranteil in den Verwaltungen wurde im Vergleich zum Vorjahr von 70 auf über 74 Prozent gesteigert. 24 Städte konnten ihre Recyclingpapierquote im Vergleich zum Vorjahr bereits erhöhen. Und 29 Städte wollen ihren Recyclingpapieranteil zukünftig weiter steigern. "Mit der Einführung des Papieratlasses ist es gelungen, Städte zur Umstellung auf Recyclingpapier zu motivieren, da anschaulich aufgezeigt wird, wie viel Mengen an Energie, Wasser und CO2-Emissionen eingespart werden. Mit dem erstmals vergebenen Sonderpreis für den 'Aufsteiger des Jahres' wollen wir Städten mit noch vergleichsweise geringen Recyclingpapierquoten einen Anreiz geben, vorhandene ökologische Potenziale gezielt auszuschöpfen“, erklärt Michael Söffge, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier.
Der "Papieratlas 2009" wird am 18. September auf der 11. Beschaffungskonferenz im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin einem breiten Publikum präsentiert. Weitere Informationen und die Ergebnisse der Erhebung unter www.papieratlas.de.