Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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09.04.2009

Faultürme an der Hauptkläranlage werden saniert

Ablagerungen von rund 1000 Kubikmeter pro Turm müssen entfernt werden / Technische Neuerungen / Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2010

Münster (SMS) Sie sind 34 Meter hoch, fassen jeweils 6330 Kubikmeter Faulschlamm und sind seit 1974 in Betrieb. Seither sind die beiden eiförmigen Faultürme an der Hauptkläranlage in Coerde erst einmal Mitte der achtziger Jahre komplett entleert und von größeren Ablagerungen befreit worden. Nach mehr als 20 Jahren steht diese aufwendige Prozedur nun wieder an. Zwischen 1000 und 1500 Kubikmeter Ablagerungen müssen aus jedem Faulturm entfernt werden. "Wenn wir diese Aufgabe jetzt nicht in Angriff nehmen würden, könnten die Faultürme und das dazugehörige Leitungssystem komplett verstopfen", erläutert Michael Grimm, Leiter des Tiefbauamtes. Außerdem könnte die Qualität des hochwertigen Klärschlammes leiden, wenn sich das Faulvolumen in den Türmen weiter verringern sollte. Dass sich erneut größere Ablagerungen gebildet haben, stellten Berufstaucher fest, die in das wabernde Innenleben der Faultürme hinabgestiegen waren und die Behälter inspiziert hatten. "Damit wir den Betrieb hier aufrecht erhalten können, werden die Faultürme nacheinander geleert, gesäubert und mit einem Gerüst ausgestattet", berichtet Frank Assenkamp, Projektleiter im Tiefbauamt. "Anschließend wird der Zustand des Betons geprüft. Falls notwendig folgt eine entsprechende Sanierung." Die komplette Entleerung der Faultürme bietet auch die Möglichkeit, einige technische Neuerungen vorzunehmen. So werden die externen Pumpen, die bisher den Schlamm umwälzten, durch interne Mischer ersetzt. Dafür wird im Faulturm ein so genannter Schraubenschaufler installiert, der den Schlamm optimal durchmischt. Die Arbeiten am ersten Faulturm werden voraussichtlich Ende 2009 abgeschlossen sein. 2010 ist dann der zweite Turm an der Reihe. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro. In den Faultürmen an der Hauptkläranlage lagert, was in den Vorklärbecken auf den Grund sinkt bzw. in der biologischen Reinigung als Schlamm produziert wird. Bakterien zersetzen die organische Masse unter Ausschluss von Sauerstoff in etwa 20 Tagen und produzieren dabei Klärgas, das zu 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlendioxid besteht. Im Blockheizkraftwerk nebenan wird es in Strom und Wärme umgewandelt. Am Ende bleibt ein deutlich geruchsärmerer Schlamm übrig, der weiter entwässert wird und auf diese Weise den größten Teil seines Volumens verliert. Er ist in der Landwirtschaft als hochwertiger Dünger gefragt. Zwei bis drei Lkw-Fuhren des mit einem Gütesiegel ausgezeichneten Qualitätsdüngers verlassen täglich die Hauptkläranlage.
 

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Birgit Jaskowiak
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