25.03.2009
Stadtmuseum wird 30: Die Geschichte in Ausstellungen
Regelmäßig aktualisierte Dauerausstellungen / Sonderausstellungen zu großen und kleinen Themen in Münsters Geschichte / Neueste Forschungen verständlich präsentiert
(SMS) Das Stadtmuseum wird 30. Seine Geschichte lässt sich auch in Ausstellungen erzählen. Dauer- wie Sonderausstellungen präsentieren und vermitteln den Besuchern das Ergebnis der Forschung und der Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Museums rund um die Geschichte der Stadt Münster.
Das Herz des Museums ist die Schausammlung zur münsterschen Stadtgeschichte im ersten und zweiten Obergeschoss. Den roten Faden durch die Jahrhunderte bilden zahlreiche Stadt- und Architekturmodelle sowie anschauliche digitale Animationen, die Gestalt und Wandel Münsters vom Jahr 793 n. Chr. bis heute wiedergeben.
Dauerausstellungen in 33 Kabinetten
In 33 Kabinetten sind die zentralen Themen und Ereignisse aus Münsters langer Stadtgeschichte chronologisch präsentiert. Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen werden diese Bereiche kontinuierlich umgestaltet und erweitert. Auch Neuanschaffungen und Schenkungen verleihen den Kabinetten immer wieder neue Akzente.
Ergänzend dazu bieten rund um das Jahr zahlreiche Sonderausstellungen vertiefte Einblicke in die großen und kleinen Themen der Stadtgeschichte sowie zur Kunst und den Künstlern der Region. Zusätzlich ergänzen vor allem die seit 1991 von der Friedrich-Hundt-Gesellschaft regelmäßig organisierten Fotokunstausstellungen die hauseigenen Produktionen.
Intensive Unterstützung durch den Förderverein
Die enge Zusammenarbeit mit dem Förderverein Stadtmuseum Münster e.V. hat wesentlich zur Entwicklung des Museums beigetragen. 1992 hat der Verein beispielsweise sowohl selbst eine bedeutende Summe zum Kaufpreis des Goldschmiedeschilds von Herman Potthof aus dem Jahr 1613 beigetragen, als auch dafür gesorgt, dass durch Privatpersonen, Firmen und weitere Förderer aus der Stadt und der Region dieses Glanzstück für die Schausammlung erworben werden konnte.
Zu den vielbeachteten Ausstellungen im neuen Gebäude an der Salzstraße zählten in den 1990er Jahren die Präsentationen zum bedeutenden münsterschen Architekten Johann Conrad Schlaun oder der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, deren 200. Geburtstag im Jahr 1997 gefeiert wurde. Mehr als 120 000 Besucher strömten ein Jahr später ins Stadtmuseum, als "Münster und der Westfälische Frieden" 350 Jahre nach dem Friedensschluss aufwändig inszeniert wurde.
Im Herbst desselben Jahres übergab Hans Galen die Leitung des Hauses an Dr. Barbara Rommé, die seither für die lebendige Gestaltung des Museumsbetriebes verantwortlich zeichnet.
Historisches Kulturgut von nationaler Bedeutung
1999 konnte historisches Kunstgut von nationaler Bedeutung für Münster gesichert werden: Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Kunststiftung NRW, des Beauftragten der Bundesregierung für Kunst und Medien und der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung wurden wertvolle Porzellantableaus und mittelalterliche Elfenbeinreliefs des fürstbischöflichen Ministers Ferdinand von Plettenberg erworben.
"Das Königreich der Täufer" verlangte im Jahr 2000 nach einer Präsentation unter Berücksichtigung neuester Forschungen, die viel Beachtung fand. Die zentralen Erkenntnisse fanden sich bald darauf im neugestalteten Täuferkabinett in der Schausammlung wieder. Neben historischen Fakten geht es dem Stadtmuseum immer auch um eine anschauliche Darstellung der Geschichte und die Kombination von wissenschaftlich hochwertigen mit originellen Objekten. Die im Herbst 2008 fertig gestellte Vitrine mit Souvenirs zur Täuferzeit bildet in diesem Sinne eine Brücke bis in die letzten Jahre der Täuferrezeption.
Fotoausstellungen - Bischof Liudger - Elisabet Ney
2004 läutete die Fotoausstellung "Die fetten Jahre" die erfolgreiche Reihe von zeitgeschichtlichen Präsentationen zur Stadtgeschichte ein, die seither im jährlichen Wechsel Presseaufnahmen und private Fotografien der 1950er bis 1970er Jahre aus Münster zeigen. Zu den bisher fünf Präsentationen kamen bislang über 180 000 Besucher, mehr als 12 000 Kataloge wurden verkauft.
"Liudger wird Bischof": das Bistumsjubiläum 2005 gab dem Stadtmuseum die Gelegenheit, mit seltenen Leihgaben aus dem In- und Ausland den Beginn der Stadtwerdung vom 8. bis ins 12. Jahrhundert lebendig werden zu lassen. In Kooperation mit der Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe war es möglich, Grundlagenforschung in verständlicher Form an die interessierten Bürgerinnen und Bürger zu vermitteln. Archäologische Funde und neue Grabungsergebnisse aus Münster selbst bildeten die Grundlage für die Neugestaltung der ersten Kabinette der Schausammlung nach Beendigung der Sonderausstellung.
Mit der Ausstellung "Herrin ihrer Kunst" zur gebürtigen Münsteranerin Elisabet Ney setzte das Stadtmuseum im Jahr 2008 die Wiederentdeckung nahezu vergessener berühmter Einheimischer fort. Unter Schirmherrschaft des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika, wo die Bildhauerin seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ihre zweite Karriere gestartet hatte, entstand eine umfangreiche Inszenierung ihres Lebens und Werks, zu der der Förderverein Stadtmuseum Münster e.V. mit der Erwerbung der "Büste eines Knaben" für das Stadtmuseum beitrug.
Fotos:
- Goldschmiedeschild von Herman Potthof aus dem Jahr 1613. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
- Sachsenhaus aus der Frühzeit Münsters. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
- Büste eines Knaben der Künstlerin Elisabet Ney. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.