24.06.2008
Ludgerikreisel wird feierfest
Am Mittwoch und Sonntag erstrahlt der Platz in doppelt hellem Licht / Geheimnisumwittertes Gemäuer unter der Fahrbahn
Münster (SMS) Die Stadt macht den Ludgerikreisel am Mittwoch- und Sonntagabend feierfest. Gemeinsam mit der Polizei bannt sie auf der Großbaustelle mögliche Unfallgefahren, damit Spontanfeiern der Fußballfans unbeschwert verlaufen können. Unter anderem wird der Platz doppelt so hell wie sonst üblich ausgeleuchtet. In den 20 Straßenlampen werden jeweils zwei statt üblicherweise eine Leuchte erstrahlen.
Stadtverwaltung und Polizei haben in enger Absprache alle Vorkehrungen für die anstehenden Fußballabende getroffen. Sie raten Autofahrern, das ebenfalls zu tun: Der Bereich Ludgerikreisel wird am Mittwoch und Sonntag nach den Fußballspielen für den Pkw-Verkehr nicht passierbar sein. Wer sein Auto auf Parkplätzen und an Straßen im unmittelbaren Umfeld stehen hat, sollte es rechtzeitig umparken - nach Spielende gibt es durch die dichte Menschenmenge erfahrungsgemäß kein Durchkommen.
Trotz des minutiös kalkulierten, engen Terminplans auf der Baustelle soll am Kreisel Spontanfeiern nichts im Weg stehen. Bagger und andere Baugeräte werden entfernt. Tiefe Baugruben werden verfüllt oder mit Stahlplatten abgedeckt, so dass es an keiner Stelle tiefer als maximal einen Meter hinabgeht. Die Baustelle ist zu den Gehwegen und der Fahrbahn mit einem Kunststoffzaun ohne scharfe, verletzungsträchtige Kanten abgesichert. Dieser Zaun wird zusätzlich gesichert.
Nicht nur das Tiefbauamt und die Stadtwerke sind zurzeit am Ludgerikreisel aktiv. Auch die städtische Denkmalpflege nutzt die knappe Zeit, um eine überwölbte bauliche Konstruktion unmittelbar unter der Fahrbahn zu untersuchen, über die seit etwa eineinhalb Jahrhunderten der Verkehr auf der Nordostseite des Platzes fließt. In dem zwei Meter und eineinhalb Meter hohen Denkmal steht Wasser. Es verläuft über eine Strecke von etwa 20 Meter unter dem Kreisel. Auch diese Stelle wird soweit erforderlich am Mittwoch und Sonntag abgesichert.
Welchen Zweck das alte Gemäuer früher erfüllt hat, ist nicht bekannt. Vielleicht hat es die Gräben der Stadtbefestigung mit Wasser gespeist. Das würde erklären, warum darüber keine Informationen überliefert sind. Denn Wasserbautechnik im Zusammenhang mit Befestigungsanlagen war Verschlusssache, über die öffentlich nichts verlauten durfte. Schließlich sollten mögliche Feinde nichts über die Verteidigungsanlagen der Stadt erfahren.