07.05.2008
Euregio hat Bevölkerungsstruktur im Blick
Erfahrungsaustausch zum demographischen Wandel / Beispielhafte Projekte aus Münster vorgestellt
Münster (SMS) Mehr ältere Menschen, weniger Kinder und Jugendliche: Die Altersstruktur der Bevölkerung wird sich in den nächsten Jahren verändern. Dies müssen Städte und Gemeinden berücksichtigen, wenn sie ihre Infrastruktur mittelfristig planen. "Dabei ist es unbedingt notwendig, über den Tellerrand zu schauen, Erfahrungen auszutauschen und Projekte gemeinsam anzugehen", erläutert Dr. Helga Kreft-Kettermann, im Planungsamt der Stadt Münster für Stadt- und Regionalentwicklung zuständig und gleichzeitig Vorsitzende des Euregio-Arbeitskreises "Nachhaltige Raumentwicklung".
Um Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze weiter für den Bevölkerungswandel zu sensibilisieren, initiierte sie 2006 die Veranstaltungsreihe "Der demographische Wandel in der Euregio". Die Reihe ging mit einer Tagung in Borken zu Ende.
Etwa bis zum Jahr 2020 wird die Bevölkerungszahl in der Euregio von 3,37 Mio. auf 3,41 Mio. noch leicht ansteigen. Jeder fünfte Bürger wird dann über 65 Jahre alt sein, der Anteil der Älteren steigt um ein knappes Drittel.
"Der demographische Wandel geht alle an und erfordert gemeinsames Handeln. In den Städten, Gemeinden und Kreisen der Euregio gibt es viele gute Beispiele für den Umgang mit dem demografischen Strukturwandel. Daher wollen wir voneinander lernen", berichtet Dr. Kreft-Kettermann. Der Arbeitskreis "Wohnen in Münster" ist ein hiesiges Beispiel: Unter Federführung der Stadt und in Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften, Mieter- und Eigentümerorganisationen sowie der Immobilienwirtschaft suchen Fachleute verschiedener Disziplinen nach Wegen, Hochschulabsolventen und junge Familien in der Stadt zu halten. Gleichzeitig geht es darum, ein attraktives Wohnumfeld und Wohnungsangebot für ältere Menschen zu schaffen. Hier setzen die Stadt und der Arbeitskreis vor allem auf Generationen übergreifendes Wohnen. Ein umfassendes Handlungskonzept zum demographischen Wandel in Münster wird zurzeit in der Stadtverwaltung erarbeitet.