25.04.2008
Oberbürgermeister regt "Kultursommer 2010" an
Sponsorenmittel in Aussicht / Tillmann: Kultur in Münster braucht bessere Stimmung
Münster (SMS) Wenn im Jahr 2010 Essen Kulturhauptstadt Europas wird, soll auch in Münster Kultur eine besondere Rolle spielen. Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann will sich auch über seine Amtszeit hinaus dafür stark machen. "Wir müssen deutlich machen, dass Kultur im Jahr 2010 nicht nur in Essen und im Ruhrgebiet ein Thema ist, sondern auch in Münster und im Münsterland", so Tillmann. Dazu schwebt dem OB neben den bereits laufenden Kooperationsgesprächen mit Essen vor allem ein kultureller Veranstaltungsreigen im Sommer 2010 in Münster vor, der die Kulturqualitäten der Westfalenmetropole ähnlich intensiv in das Rampenlicht rücken könnte wie in der Bewerbungsphase Münsters zur Kulturhauptstadt 2003/2004.
"Ein solcher Kultursommer 2010 in Münster, finanziert mit derselben Summe (300 000 Euro) wie die Kulturhauptstadt-Bewerbung 2004 und inhaltlich gefüllt mit der ganzen Kreativität der münsterschen Kulturszene - der könnte dazu beitragen, dass das kulturelle Stimmungsbarometer wieder steigt und Münster sich auch kulturell wieder mit dem nötigen Selbstbewusstsein präsentiert", so Tillmann.
Münster hatte sich 2004 gemeinsam mit Essen und Köln um die NRW-Kandidatur für den deutschen Vorschlag zur Kulturhauptstadt Europas 2010 beworben. "Nachdem unsere Bewerbung nicht erfolgreich war, gab es in Münster natürlich Enttäuschung, aber auch eine hohe Erwartung, dass Münster sich dennoch weiter als Kulturstadt profilieren sollte", erinnerte Tillmann. Der "Kultursommer 2010" solle nun einen Beitrag dazu leisten, das kulturelle Leben als Attraktivitätsfaktor der Stadt wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Dabei soll das Projekt kein Anhängsel der Kulturhauptstadt-Aktivitäten im Ruhrgebiet sein, sondern ein eigenes münsterspezifisches Profil aufweisen. "Wir können natürlich kein echtes Gegengewicht zum millionenschweren Kulturhauptstadt-Programm aufbauen, aber wir können zeigen, dass wir auch da sind. Essen ist Essen - aber Münster ist Münster", sagte der Oberbürgermeister.
Tillmann wies darauf hin, dass das Projekt nicht aus städtischen Mitteln finanziert werden solle. "Es ist mir gelungen, einige namhafte Sponsoren zu gewinnen, die additiv die gleiche Summe zur Verfügung stellen wie seinerzeit zur Kulturhauptstadt-Bewerbung zusammengekommen war: 300 000 Euro. Das ist großartig und verdient Dank", sagte der Oberbürgermeister. Tillmann betonte ausdrücklich, dass der "Kultursommer 2010" unabhängig vom Ausgang des Bürgerentscheids am 27. April in jedem Fall stattfinden solle. Er selber werde im Jahr 2010 zwar nicht mehr im Amt sein, er wolle aber ganz bewusst über seine Amtszeit hinaus ein kultur- und regionalpolitisches Zeichen setzen.