26.02.2008
Migration und interkulturelle Kompetenz
Amt für Kinder, Jugendliche und Familien diskutiert Chancen und Herausforderungen
(SMS) Deutschlands kulturelle Vielfalt nimmt zu. Auch in Münster beträgt der Anteil der Menschen ausländischer Herkunft über 15 Prozent. Wie kann Jugendhilfe diese Chancen nutzen und zugleich den Herausforderungen begegnen? Auf welche Weise Brücken bauen, Kompetenzen erwerben und Lösungen entwickeln? Das städtische Amt für Kinder, Jugendliche und Familien wählt das Thema "Migration" zu einem Jahresschwerpunkt 2008.
"Wir wissen, dass Heranwachsende mit Migrationsvorgeschichte oft unter belastenden Umständen leben", sagt Anna Pohl. "Toleranz wird im Alltag praktiziert oder verweigert. Integration glückt oder misslingt in der Nachbarschaft, in Schule, Freizeit oder Beruf", führt die Amtsleiterin aus.
Welche Strategien also können den Weg bahnen, damit Kinder- und Jugendhilfe wirkungsvolle Integrationsarbeit leisten kann? Zwei Tage lang ging es bei der Klausurtagung des Amtes um Profile von Angeboten, wurden mögliche Hemmschwellen diskutiert. Im Fokus standen Kernfragen wie diese: Sind die sozialen Dienste so geöffnet, dass Migranten leicht Zugang finden? Sind Freizeitangebote, Erziehungsberatung oder Sprachförderung so strukturiert, dass sie den Start von Kindern so früh wie möglich erleichtern?
Zugleich reflektierten die Fachdienste des Jugendamtes auch eigene Sichtweisen. Wie ist es um die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter bestellt? Kritisch wurde ausgelotet, welche Fähigkeiten vonnöten sind, um Bedürfnisse der Klientel aus vielfältigen Kulturkreisen und Sprachen zu verstehen.
Begleitet wurde die umfassende Standortbestimmung der Fachverwaltung - moderiert von Opus Consulting - von einem der führenden Wissenschaftler Deutschlands zum Thema "Migration": Professor Dr. Stefan Gaitanides (Frankfurt) referierte zum Thema interkulturelle Kompetenz als Voraussetzung für eine erfolgreiche Kinder- und Jugendhilfe.
Foto: Diskutierten Chancen und Herausforderungen von Migration und Integration: Wissenschaftler Prof. Stefan Gaitanides (3.v.l.), Anna Pohl und Bernhard Paschert (r.) vom Amt für Kinder, Jugendliche und Familien. Die Moderation lag bei Andreas Burhorn (l.) und Thorsten Klaus von Opus Consulting.
Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.