17.12.2007
Nur mit Impfschutz in den Winterurlaub
Gesundheitsamt: Die letzten Masernausbrüche begannen nach den Weihnachtsferien
Münster (SMS) "Jeder Schüler und jede Schülerin, die in den Weihnachtsferien verreisen, sollte vorher den Impfschutz beim Kinder- und Jugendarzt oder Hausarzt der Familie überprüfen lassen", rät Dr. Axel Iseke vom städtischen Gesundheitsamt. Gegen Masern, aber auch gegen Mumps, Röteln und andere Krankheiten sollte nach Angaben des Kinder- und Jugendarztes ein aktueller Impfschutz bestehen. Bis zum 18. Geburtstag übernehmen die Krankenkassen die Kosten für empfohlene Impfungen.
Für den Urlaubs-Impfcheck gibt es einen doppelten Anlass: Zum einen beteiligt sich Münster an der landesweiten Masern-Impfkampagne, die Impflücken in weiterführenden Schulen aufdecken und beseitigen will. Zum anderen begann im Januar 2006 ein großer Masernausbruch, weil vermutlich Reisende das Virus aus dem Winterurlaub mitgebracht hatten. Damals waren im Raum Duisburg 1700 Personen erkrankt, die meisten von ihnen Kinder und Jugendliche. Zwei Kleinkinder starben nach langer, schwer verlaufener Gehirninfektion verstorben.
"Ein vergleichbares Szenario zeichnete sich Anfang 2007 erneut ab", berichtet Dr. Iseke. Wie im Vorjahr stiegen die Meldezahlen wieder bedenklich. Schwerpunkt des Ausbruchs war erneut das Rheinland, doch wie 2006 wurde Münster wieder gestreift. Im Mai erkrankten drei Schüler aus zwei Gymnasien schwer. Weitere Erkrankungen konnten durch Impfungen abgefangen werden, alle drei Patienten sind mittlerweile wieder völlig gesund.
"Wir wollen einen solchen Ausbruch nicht noch einmal erleben", betont der Amtsarzt. Die Stadt und die weiterführenden Schulen setzen deshalb das Vorsorgeprogramm konsequent um: Alle Impfausweise in den Schulen werden überprüft. "Dazu brauchen wir mindestens ein halbes Jahr", erläutert Dr. Iseke. "Solange in einzelnen Schulen noch größere Impflücken bestehen, ist Vorsicht angebracht. Es braucht sich nur ein Schüler im Urlaub unbemerkt anzustecken und die Viren in die Schule zu tragen, dann kann ein erneuter Masernausbruch nicht ausgeschlossen werden."