25.06.2007
Bomben auf Münster an einem warmen Sonntag im Herbst
Themenabend des Stadtarchivs zur Kriegschronik 1939 bis 1945
Münster (SMS) „Ein herrlicher Herbstsonntag war das heute. Die Sonne lockte manchen Münsteraner zu einem Landausflug ins Freie. Viele ahnten nicht, dass sie sich damit vor dem sicheren Tode retteten". So beginnt ein Bericht über den ersten Bombenangriff bei helllichtem Tag auf Münster am 10. Oktober 1943.
Die Kriegschronik von Franz Wiemers umfasst über 8000 Fotografien und beschreibt den Alltag in Münster im Zweiten Weltkrieg. Beim Themenabend im Stadtarchiv am Donnerstag, 28. Juni, 18 Uhr, stellt Anja Gussek-Revermann Tagesnotizen aus dieser Chronik vor. Eindringlich lässt sich an dieser wohl aussagefähigsten Quelle jener Jahre die entbehrungsreiche Zeit ablesen.
Gegenübergestellt werden Bilder und Texte von 1939/40 und 1944. In diesem Kontrast spiegelt Anja Gussek-Revermann zunehmende Not und Zerstörung. Die Lücken auf dem Wochenmarkt werden immer größer, Schlangen vor den Geschäften länger. Angst vor Bomben treibt Einwohner aus der Stadt - Münster versinkt in Schutt und Asche.
Zugleich möchte der Themenabend seine Gäste zum Forschen in der Kriegschronik ermuntern. Ihnen werden Ablichtungen mit Auszügen aus der Chronik für das Studium zur Verfügung gestellt.
Ein Betrachten der eindrucksvollen Fotos ist im Lesesaal des Stadtarchivs jederzeit möglich. Alle Bilder sind in einer Datenbank erfasst und können so leicht recherchiert werden. Auch im Internet lassen sich Fotografien und Chroniknotizen bequem von zu Hause aus einsehen: www.muenster.de/stadt/kriegschronik.
Der Eintritt zum Themenabend im Stadtarchiv, An den Speichern 8, ist frei.
Foto:
Die Münsteraner traf der erste Bombenangriff am helllichten Tag völlig unerwartet. Unser Foto zeigt die Clemenskirche mit den Schäden vom 10. Oktober 1943. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.