"Es sind häufig die finanziellen Not- und Schieflagen, die Frauen und Paare zu uns führen", weiß Beraterin Diplom-Sozialarbeiterin Karin Weinlich. "Und die treffen nicht nur Arme." Auch manche Familien mit regelmäßigem Einkommen sorgen sich angesichts befristeter Verträge, geringer Löhne und drohender Arbeitslosigkeit, wie sie ein Leben mit Kind oder Kindern finanzieren können.
Mit Karin Weinlich und Maria Schinz-Fandel treffen sie auf zwei Fachfrauen, die sich im vielfältigen Hilfeangebot bestens auskennen. Eltern- und Kindergeld, Wohngeld, Leistungen nach ALG II gehören ebenso dazu wie Hilfen der Bundesstiftung "Mutter und Kind". "In Münster können wir außerdem, trotz aller Sparnotwendigkeiten, nach wie vor auf den Sonderfonds zum Schutz des ungeborenen Lebens zurückgreifen", freut sich Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, zu dem die Beratungsstelle gehört. Schwangerschaftskleidung und die Erstausstattung fürs Baby können beispielsweise bei Bedürftigkeit hieraus bezahlt werden.
Doch das professionelle Angebot der Beratungsstelle erschöpft sich natürlich nicht im Wissen um Fakten und Finanzen. Die Beraterinnen begleiten Frauen und Paare beispielsweise auch bei allgemeinen Fragen zu Schwangerschaft und Geburt oder zur Elternrolle. Themen sind etwa Geburtsvorbereitung, Entbindungsmöglichkeiten und Informationen zu Hebammen, aber auch die vorgeburtliche Diagnostik oder Betreuungsmöglichkeiten.
Paare, Einzelpersonen und insbesondere Jugendliche können sich hier in ruhiger Atmosphäre auch über Verhütungsmethoden informieren. Dabei unterliegen alle Gespräche der Schweigepflicht.
Zum 30-jährigen Bestehen hat die Schwangerschaftsberatung ein aktuelles Faltblatt herausgegeben. Es ist direkt in der Hafenstraße 30, und bei der Münster-Information im Stadthaus 1 erhältlich. Für einen Besuch empfiehlt sich eine vorherige Terminvereinbarung (Tel. 4 92-56 85, - 56 81, E-Mail schwangerschaftsberatung@stadt-muenster.de).