Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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02.05.2007

Masern-Impfschutz der Kinder jetzt überprüfen

Gesundheitsamt startete im Annette-Gymnasium Prophylaxe-Aktion / Verdacht auf Ansteckung in einer Schulklasse

Münster (SMS) Eltern sollten unbedingt dafür sorgen, dass ihre Kinder ausreichenden Impfschutz gegen die hochgradig ansteckenden Masern erhalten. Das Gesundheitsamt der Stadt bittet Schulen und Tageseinrichtungen für Kinder, diesen Appell ihrerseits gegenüber den Eltern zu bekräftigen. Dabei wird es vom städtischen und vom staatlichen Schulamt unterstützt. Aktueller Anlass: Ein Mädchen aus dem Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium ist an Masern erkrankt; außerdem ergab sich am Dienstag der hochgradige Verdacht, dass sich ein Mitschüler aus ihrer Klasse ebenfalls infiziert hat.

Das Gesundheitsamt und das Gymnasium reagierten sofort. Noch am Feiertag 1. Mai informierte die Schulleitung über eine Telefonkette die Eltern. In Absprache mit dem Gesundheitsamt teilte sie mit, dass am Mittwoch nur Schüler mit nachweislichem Impfschutz zum Unterricht zugelassen werden können.

Das Gesundheitsamt war am Mittwochmorgen ab 6.30 Uhr mit fünf Mitarbeitern zur Stelle und überprüfte die Impfdokumente der rund 1000 Schülerinnen und Schüler und der Lehrkräfte. "Mit Einverständnis der Eltern haben wir sofort 37 Jungen und Mädchen aus drei Klassen geimpft, die keinen ausreichenden Schutz vorweisen konnten", so Stadtärztin Ruth Rentelmann. Dieses besondere Impfangebot galt für die Klasse 10, bei der eine wichtige Mathematik-Prüfung anstand, sowie für die Klassen 6 und 8, bei denen eine Klassenfahrt und ein Schüleraustausch beginnen sollten.

Das Vorgehen hat sich gelohnt: Durch die konsequente Zusammenarbeit von Gesundheitsamt und Schule konnten Mittwochfrüh tatsächlich alle Schülerinnen und Schüler zu den geplanten Fahrten starten. Und bis auf einen Schüler konnten alle die Mathe-Klausur schreiben.

"Wir sind beeindruckt, wie professionell die Schule die Situation gemanagt hat. Das konnte man nicht besser machen," stellt Kinder- und Jugendarzt Dr. Axel Iseke fest. Bereits um 9 Uhr stand für die meisten Schüler fest, dass sie die Schule weiter besuchen dürfen. Ein kleiner Prozentsatz von Schülern musste allerdings vom Schulbesuch ausgeschlossen werden. In einigen Fällen fehlte ein Impfschutz, bei Anderen konnte kein Impfdokument vorgelegt werden.

"Wir haben mit mehreren Teams gearbeitet und zunächst handschriftliche Listen geführt, so dass die genaue Anzahl kontrollierter und ausgeschlossener Personen momentan noch nicht feststeht", so Dr. Iseke. "Aber die Zahl derer, die ausgeschlossen werden mussten, war gering. Die meisten Schüler waren vollständig geimpft", so der Amtsarzt weiter. Wer am Mittwoch vom Schulbesuch ausgeschlossen wurde, darf die Schule wieder besuchen, sobald eine (aktuelle oder frühere) Masernimpfung nachgewiesen werden kann oder ein ärztliches Attest belegt, dass ein Masern-Impfschutz besteht oder eine Masern-Erkrankung zu früherer Zeit bereits erfolgte. Andernfalls gilt der Ausschluss von der Schule für zunächst 14 Tage.

"Niemand kann vollkommen ausschließen, dass trotz der gemeinsamen Vorsorgemaßnahmen von Schule und Gesundheitsamt in den nächsten Tagen und Wochen weitere Kinder an Masern erkranken, die bisher nur einmal oder überhaupt nicht geimpft wurden" so Dr. Iseke. "Auch wenn wir derzeit keinen Hinweis darauf haben, dass andere Schulen oder Kitas durch die Masern betroffen sind, können wir auch diesbezüglich derzeit keine Entwarnung geben." Umso wichtiger sei es deshalb, dass die Meldepflicht penibel beachtet werde. "Wer an Masern erkrankt oder dessen verdächtig ist, darf keine Gemeinschaftseinrichtung für Kinder besuchen. Die betroffene Schule oder Kita und das Gesundheitsamt sind in diesem Fall sofort zu informieren."

Dass in einer Schule mehr als ein Kind aus derselben Klasse von Masern betroffen ist, hat es nach Kenntnis des Gesundheitsamtes seit Jahren nicht mehr in Münster gegeben. Es setzt jetzt auf das umsichtige Verhalten von Eltern, Schulen und Kitas. Dabei hat es auch ein großes Ziel vor Augen: Nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation soll das Masern-Virus bis zum Jahr 2010 aus Europa verschwinden. Damit es soweit kommt, wird auch in Münster noch manches Mal geimpft werden müssen.

 

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Birgit Jaskowiak
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