Der aus Münster-Nienberge stammende Abgeordnete und spätere Bundestagsvizepräsident Becker nutzte den Stuhl letztmalig in der 10. Legislaturperiode (1983-1987). In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wurde der Plenarsaal des Bundestages abgerissen, die Abgeordneten zogen bis zur Fertigstellung des Neubaus ins ehemalige Bonner Wasserwerk. Zuvor konnten sie jedoch "ihren" Stuhl kaufen. So stand er lange Zeit in Nienberge in der Garage Helmuth Beckers.
Neben dem Stuhl überreichte Becker dem Museum auch Abstimmungskärtchen, die bei namentlichen Abstimmungen genutzt wurden. Zur Unterscheidung von anderen Abgeordneten gleichen Namens erschien der Politiker hier als "Becker (Nienberge)". Den Zusatz "Nienberge" konnte er auf seinen Wunsch hin trotz der Eingemeindung Nienberges im Jahre 1975 behalten. Für diese Sonderregelung musste die Zustimmung von zwei Ausschüssen eingeholt werden.
Den Kontakt zum Museum vermittelte der Parlamentsforscher Dr. Bernd Haunfelder. "Das Stadtmuseum Münster kann auf dieses neue Exponat in seiner Sammlung wirklich stolz sein", so der Wissenschaftler.
Bildtext:
Stuhlwechsel (v.l.): Bernd Haunfelder, Helmuth Becker mit rotem Abstimmungskärtchen, stellvertretender Museumsleiter Bernd Schollmeier, Leiterin Barbara Rommé. - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.