Die Aufklärungsarbeit über die lästigen kleinen Insekten hat bereits eine Menge gebracht. "Schulen und Kitas melden Verlausungen schneller. Die Empfehlungen zur richtigen Behandlung werden heute weitgehend beachtet", so der Kinderarzt am Gesundheitsamt. Jetzt gehe es darum, die Möglichkeiten zur Früherkennung noch besser zu nutzen.
Dr. Iseke ist Realist. "Auch beste Körperhygiene kann eine Verlausung nicht verhindern, jeder kann betroffen sein." Früher entdeckte man Läuse in der Regel erst, wenn es auf dem Kopf schon richtig wimmelte. Da heute die Haare viel häufiger gewaschen werden, können sie sich schlechter vermehren - oft siedeln nur wenige Exemplare dauerhaft auf einem befallenen Kopf. Das macht kaum Beschwerden, die Tierchen können über Wochen oder sogar Monate unentdeckt bleiben.
Hier hilft nur Früherkennung weiter. Von ehemals in Schulen und Kindergärten üblichen "Reihenuntersuchungen" bei trockenem Haar rät der Kinderarzt ab. Stattdessen empfiehlt er die "Methode feuchtes Haar". Axel Iseke: "Nur im feuchten Haar ist die Bewegungsfähigkeit der Kopfläuse so eingeschränkt, dass sie mit dem Läusekamm entdeckt werden können."
Er rät Eltern, alle zwei Wochen den Kopf ihrer Kinder zu untersuchen. Das geht ganz einfach: Nach dem Haare waschen mit dem normalen Kamm glätten, anschließend mit einem feinen Läusekamm durchkämmen. Dieser Check sollte regelmäßig erfolgen und nicht erst wenn Kopfläuse in der Kindergartengruppe oder Schulklasse aufgetaucht sind. Ein guter Zeitpunkt für den Start des regelmäßigen Läusechecks sind die Osterferien.
Sollten sich tatsächlich einmal unerwünschte Plagegeister in den Zähnen des Kamms verfangen, ist eine unverzügliche Behandlung angesagt. Wie das geht, wissen Kinderärzte und Apotheker. Nützliche Hinweise enthält auch die Homepage des Gesundheitsamtes (www.muenster.de/stadt/gesundheitsamt, Rubrik "A-Z").
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Dr. Axel Iseke