Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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26.03.2007

Anerkennung für deutsch-russische Bürgerpartnerschaft Münster - Rjasan

Fonds "Erinnerung und Zukunft" fördert Partnerschaftsprojekt mit 50 000 Euro / Freiwilligendienst für junge Menschen

Münster (SMS) Der Fonds "Erinnerung und Zukunft" fördert die Arbeit des deutsch-russischen Partnerschaftsprojektes "Ambulante Altenpflege" in Rjasan mit 50 000 Euro. Mit der Zuwendung kann drei Jahre lang ein Teil der Personalkosten der 18 Sozialarbeiterinnen aufgebracht werden, die 80 bis 100 hilfsbedürftige Senioren mehrmals wöchentlich besuchen, um sie bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Unter diesen Senioren befinden sich ehemalige Kriegsteilnehmer und Opfer des Nationalsozialismus.

"Die Förderung ist eine Anerkennung des langjährigen humanitären Engagements von Bürgern in den beiden Partnerstädten", freut sich Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann. Diese Form einer von Bürgerschaften getragenen deutsch-russischen "Sozialpartnerschaft" sei einmalig.

Das Projekt "Ambulante Altenpflege" unter Leitung von Olga Ossetrowa ist aus dem ehemaligen "Sozialen Zentrum Rjasan" hervorgegangen, das mit Hilfe von Spenden aus Münster aufgebaut worden war. Die finanzielle Grundlage der ambulanten Altenhilfe bilden private Pflege-Patenschaften von Bürgerinnen aus Münster als partnerschaftliche Hilfe von Mensch zu Mensch.

Der öffentliche Pflegedienst in Rjasan mit etwa 200 Beschäftigten kann den Betreuungsbedarf für alte Menschen in der 500 000 Einwohner zählenden Stadt bei weitem nicht bewältigen. Deshalb ist die seit 1996 bestehende "Ambulante Altenpflege" ein wichtiger Baustein in der sozialen Infrastruktur der Partnerstadt - und nach wie vor der einzige nichtstaatliche Pflegedienst.

Den Förderantrag beim Fonds "Erinnerung und Zukunft" hatten die Städte Münster und Rjasan gemeinsam gestellt. Der Fonds gehört zur Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", die individuelle Leistungen an ehemalige Zwangsarbeiter und andere NS-Opfer ausgezahlt hat. Während diese Zahlungen abgeschlossen sind, bleibt der Kapitalfonds "Erinnerung und Zukunft" auf Dauer tätig. Seine Erträge fließen in Projekte, die der Völkerverständigung und der internationalen Zusammenarbeit auf humanitärem Gebiet dienen.

In der Städtepartnerschaft Münster - Rjasan können sich künftig auch junge Menschen engagieren, die an einem internationalen Freiwilligendienst interessiert sind. Dieser Dienst kommt auch dem Projekt "Ambulante Altenpflege" zugute. Weitere Information gibt Klaus Niehues im Amt des Rates und des Oberbürgermeisters, Tel. 4 92-60 51, E-Mail niehues@stadt-muenster.de.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09