Tillmann freute sich vor allem darüber, dass die ausgezeichneten Projekte eine breite, gleichzeitig aber auch münstertypische Bandbreite umfassen. "Bildung, Forschung, Wissenschaft, Internationalität und Umweltschutz, und das teilweise auch noch in Kombination mit bürgerschaftlichem und ehrenamtlichem Engagement - das passt ganz hervorragend ins Münster-Profil", erklärte der Oberbürgermeister.
Folgende Projekte wurden ausgezeichnet:
• Beim "Ideen- und Patentmining" der Westfälischen Wilhelms-Universität entwickeln Studierende in Kreativworkshops in interdisziplinären Teams Ideen für Problem- und Fragestellungen von Unternehmen und Organisationen.
• In einem weiteren Uni-Projekt treffen sich 200 Studierende aus aller Welt zum Planspiel "Model United Nations" und übernehmen die Rollen von Botschaftern, die die Interessen ihrer Länder in einem nachgespielten UN-Plenum vertreten.
• Um Grundschulkinder geht es beim Projekt "Kulturstrolche", das Stadtverwaltung und Grundschulen gemeinsam entwickelt haben. Schüler der dritten Klasse besuchen in kleinen Gruppen Kultureinrichtungen, werfen einen Blick hinter die Kulissen und sprechen mit Beschäftigten und Akteuren.
• Die "Forscherwerkstätten" sind ein gemeinsames Projekt von Grundschulen mit Instituten der Universität. Dabei erarbeiten die Dozenten mit unkonventionellen Lehrmethoden gemeinsam mit Schülern wissenschaftliche Erkenntnisse, es werden Hypothesen und sogar Experimente selbst entwickelt.
• Mit dem Projekt "Ostwiesenschutz" wurde der münstersche Naturschutzbund ausgezeichnet. Mehr als 100 Obstwiesen werden ehrenamtlich betreut und erhalten. Obst, Säfte und Marmeladen werden auf dem Wochenmarkt verkauft und so die umweltverträgliche Landbewirtschaftung gefördert.
• Das sechste Projekt findet zwar in Frankfurt statt, ist aber ein münstersches Produkt. Der in Münster ansässige Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung nutzt die Fußballbegeisterung bildungsferner Jugendlicher, um sie ans zielgerichtete Lernen heranzuführen.
"356 Orte im Land der Ideen" wird gemeinsam getragen von der Standortinitiative "Deutschland - Land der Ideen" - ihr Schirmherr ist Bundespräsident Horst Köhler - und der Deutschen Bank. Vorsitzende der Jury, die die eingegangenen Ideen bewertete und sich gleich sechs Mal für Münster entschied, waren der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, Prof. Dr. Martin Roth und der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Michael Hüther.
Erstmals wurde der Wettbewerb anlässlich der Fußballweltmeisterschaft ausgerichtet. In 2006 wurden der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung sowie die Initiative "Elternalarm" aus Münster ausgezeichnet.
Der münstersche Vertreter der Deutschen Bank, Ralf Wielk, erklärte bei der Übergabe der Ehrenurkunden im Rathaus, dass sein Unternehmen sich engagiere, um Ideenvielfalt und Zukunft in Deutschland erlebbar zu machen. Wielk: "Die Münsteraner Gewinner spiegeln die Vielfalt des Ideenreichtums in unserem Land wider. Sie verbinden Leistungsbereitschaft mit Herz. Das hat Vorbildcharakter."