Rund 100 Beziehern von Arbeitslosengeld II (Hartz IV-Empfänger) bietet die Stadt in 40 Ämtern gemeinnützige Arbeitsgelegenheiten. Im Januar wurde noch einmal kräftig aufgestockt: 50 „Euro-Jobber“ im Alter von 25 bis 55 Jahren kümmern sich als Team-Saubere-Stadt in Münster freiwillig um Sauberkeit und Ordnung und verbannen Schmutz und Unrat von Münsters Wegen. Sie ersetzen nicht die Aufgaben der AWM, sondern übernehmen zusätzliche Reinigungsarbeiten. Ihr Einsatzgebiet ist vor allem der Abschnitt zwischen Promenade und dem äußeren Stadtring.
„Beide Seiten profitieren“, unterstreicht Dr. Anna Ringbeck. „ALG II-Bezieher können einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen. Rund 150 Euro kommen monatlich zum Arbeitslosengeld hinzu“, erläutert die Leiterin der Arbeitsmarkt-Initiative Münster jugend+ das arbeitsmarktpolitische Instrument. Die Stadt schließlich darf sich über ansprechend saubere Anlagen und Lebensqualität freuen.
Brücke in den Arbeitsmarkt
Vor allem aber sind die städtischen Zusatzjobs wichtige Brücke in den ersten Arbeitsmarkt. „Unser Hauptziel ist es, Langzeitarbeitslose schnell und nachhaltig in eine möglichst dauerhafte Beschäftigung zu integrieren“, betont Projektleiter Achim Auerhahn. So beinhalten die Arbeitsgelegenheiten auch die Chance, sich individuell zu qualifizieren, Tätigkeitsbereiche kennen zu lernen und den Kontakt zur Arbeitswelt nicht zu verlieren. Zur beruflichen Integrationsförderung zählt für AIM jugend+, ALG II-Beziehern beim Ausloten beruflicher Perspektiven zu unterstützen. Für Betreuung und Beratung stehen dafür ab März zwei Sozialpädagogen zur Verfügung.
Die „gelben Engel“ im städtischen Auftrag haben Vorläufer. Bereits 2005 verstärkte die Stadt ihren Service- und Ordnungsdienst und schuf außerdem 100 zusätzliche Tätigkeiten für „Ein-Euro-Jobber“ im Fahrradkontrolldienst des Ordnungsamtes und beim Amt für Grünflächen und Umweltschutz. Federführend koordiniert die beim Amt für Kinder, Jugend und Familie angesiedelt AIM jugend+ die städtischen Beschäftigungsangebote. Dr. Anna Ringbeck: „So ist innerhalb der Stadt Münster eine einheitliche Vorgehensweise und Erfolgskontrolle gewährleistet“.
Für das Team-Saubere-Stadt geht es um Perspektive und berufliche Zukunft. Die öffentliche Wertschätzung vieler Münsteraner ist den 49 Männern und einer Frau für ihren gemeinnützigen Einsatz ohnehin gewiss.