Auf einer großen Informationstafel informiert das Stadtmuseum über das Leid der Verfolgten. Zu den Opfern zählen kirchliche und politische Oppositionelle, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und gesellschaftliche Randgruppen. „Ihr Schicksal ist oft nur wenig oder gar nicht dokumentiert“, beschreibt Dr. Barbara Rommé eine Herausforderung der musealen Aufbereitung.
Dass jetzt sogar auch Fotos die Schicksale für die Museumsbesucher fassbarer machen, verdankt das Museum an der Salzstraße zwei Frauen: Karin Klas vom Verein „Spuren-Finden - Erinnern und Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus e.V.“ und der Autorin Elisabeth Zöller, die in ihrem preisgekrönten Jugendbuch „Anton oder Die Zeit des unwerten Lebens“ das Schicksal ihres Onkels in Münster aufgearbeitet hat.
Lange Zeit gehörten auch die Zwangsarbeiter zu den vergessenen Opfern. „Rund 12 000 waren in Münster eingesetzt“, erinnert Stadtmuseumsmitarbeiterin Dr. Wibke Becker, die die Informationstafel erarbeitet hat. „Ihre Arbeitskraft wurde rücksichtslos ausgebeutet - viele starben an Unterernährung, Entkräftung oder durch die Gestapo“.
Opfer der Hitler-Diktatur sind die ungezählten Menschen, die sich den Leistungsnormen der NS-Gesellschaft nicht anpassen konnten oder wollten - Bettler, Arbeitslose und Suchtkranke. Körperlich und geistig Behinderte, auch daran erinnert das Stadtmuseum, waren der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie besonders hilflos ausgeliefert.
Foto: Geben vergessenen Opfergruppen der NS-Zeit ein Gesicht (v.l.): Museumsdirektorin Dr. Barbara Romme, Autorin Elisabeth Zöller, Karin Klas vom Verein Spuren-Finden und Museumsmitarbeiterin Dr. Wibke Becker vor der neuen Informationstafel. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.