"Bei der ersten Ausstellung 1977 gab es Widerstand, zehn Jahre später waren die 'skulptur projekte' in der Stadt angekommen. 1997 hatte die Langzeitstudie den Charakter eines Festivals. Nun sind wir gespannt, wie das Publikum in diesem Jahr reagiert", so Kasper König. Hartwig Schultheiß betonte die enge Verbindung von Stadt und Ausstellung: "Münster und die 'skulptur projekte' gehören zusammen. Mit ihnen führt seit nunmehr 30 Jahren die Kunst einen Dialog mit der Stadt."
Im Abstand von zehn Jahren untersuchen die "skulptur projekte" das ambivalente Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit, indem Kunstproduktion unmittelbar vor Ort entsteht: Sie setzt sich mit der städtischen Gemengelage auseinander und bezieht die Situation der Menschen, die in der Stadt leben, mit ein. Mit dieser kritischen Fragestellung hat sich das Projekt seit 1977 in der Liga der internationalen Großausstellungen fest verortet. Unter den vielen Ausstellungsprojekten, die sich inzwischen mit Kunst im öffentlichen Raum beschäftigen, gilt Münster damit nicht nur als Pionier, sondern als die einzige Plattform, auf der seit 30 Jahren konstant das Thema aufgegriffen und zeitgemäß erweitert wird.
Die Kuratoren der "skulptur projekte münster 07" sind Prof. Kasper König (Museum Ludwig, Köln), Dr. Brigitte Franzen (LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster) und die Assoziierte Kuratorin Dr. Carina Plath (Westfälischer Kunstverein, Münster).
Bereits zum vierten Mal kuratiert Kasper König die "skulptur projekte". König betrachtet die lange Tradition der "skulptur projekte" als ein Wesensmerkmal der Ausstellung und gleichzeitg eine spannende Herausforderung für die Künstler: "Wir haben in diesem Jahr 37 Künstler aus der ganzen Welt eingeladen, sich mit dem bürgerlichen Stadtraum, wie er in Münster vorherrscht, zu beschäftigen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema weder überholt noch abgearbeitet ist, sondern sogar an Aktualiät gewonnen hat."
Für Münster hat die "skulptur projekte" eine besondere Bedeutung: "Die Ausstellung 'skulptur projekte' hat die Stadt verändert, das hat das Stadtgefühl und die Stadtidentität geprägt. Dass sich für diese Art von Stadtgespräch immer mehr Besucher aus aller Welt interessieren, ist ein Kompliment für die kritische Kunst und die Stadt", erklärte Stadtdirektor Hartwig Schultheiß.
Die intensive Auseinandersetzung mit der Stadt habe in 30 Jahren "skulptur projekte" eine außergewöhnlich hohe Qualität und eine überraschende Einzigartigkeit der hier entstehenden Arbeiten hervorgebracht. Rund 40 Arbeiten aus den vergangenen drei Ausstellungen sind in Münster geblieben und gehören inzwischen zum Erscheinungsbild der Stadt. Das breite Publikum und die Fachöffentlichkeit sind nun zum vierten Mal eingeladen, an dieser unmittelbaren Begegnung mit Kunst teilzunehmen.
Zentraler Ausgangspunkt und Veranstalter des Projektes ist das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, in dem die Ausstellung als "Skulptur 1977" ihren Anfang genommen hatte. Träger der Ausstellung sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die Stadt Münster und das Land NRW. Förderer sind unter anderem die Kulturstiftung des Bundes, die Kunststiftung NRW, die Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial-Versicherungen und die Sparkasse Münsterland Ost. - www.skulptur-projekte.de
Bildtext:
Münster lädt ein zur "skulptur projekte" (v.l.): Hartwig Schultheiß (Stadtdirektor), Bernadette Spinnen (Münster-Marketing), Prof. Kasper König (Kurator). - Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.