In der Praxis würde dies bedeuten, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter des Amtes für Bürgerangelegenheiten einen Termin mit einem Antragsteller vereinbart und diesen dann in dessen eigenen vier Wänden besucht. In aller Regel wird der Termin in die üblichen Sprechzeiten des Amtes fallen. Das mobile Serviceangebot soll unter anderem das Beantragen und Aushändigen von Ausweisen, das An- oder Ummelden einer Wohnung, melderechtliche Bescheinigungen, Beglaubigungen und Änderungen im Kraftfahrzeugschein umfassen.
Kostenlos wird das neue Angebot allerdings nicht zu haben sein. Neben den üblichen Verwaltungsgebühren für die gewünschten Dienstleistungen fällt zusätzlich eine Grundgebühr an. Zum Vergleich: In der Stadt Dortmund liegt die Grundgebühr zurzeit bei 16 Euro.
"Wir möchten mit dem mobilen Bürgerservice einen Beitrag zu den Veränderungen leisten, die der demografische Wandel notwendig macht", erläutert Alois Weihermann die Pläne und verweist darauf, dass zurzeit bereits 14 400 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Münster älter als 80 Jahre sind. Allerdings gibt es auch Überlegungen, den mobilen Bürgerservice zum Vorteil der Studentinnen und Studenten in Münster einzusetzen. "Denkbar wäre, die An- und Abmeldungen zum Beginn und zum Ende des Semesters direkt in den Räumen der Uni vorzunehmen. Damit würden wir die Wartezeiten der anderen Bürgerinnen und Bürger im Stadthaus 1 weiter verringern."
Wohnortnah und aus einer Hand bieten das Bürgerbüro im Stadthaus 1 und die dezentralen Bezirksverwaltungen und Bürgerbüros schon seit längerem sämtliche Dienstleistungen des Amtes für Bürgerangelegenheiten an. Ebenfalls gut angenommen werden die verschiedenen Online-Dienste (www.muenster.de/stadt/buergeramt) den Weg ins Amt ersparen sie in vielen Bereichen aber noch nicht ganz. Der mobile Bürgerservice könnte hier eine Lücke schließen.