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18.01.2007

Abenteuer der Wahrnehmung

Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster zeigt Laura Owens

Münster (SMS) Ihr Werk macht auf zugleich faszinierende wie irritierende Weise Malerei zu einem Wahrnehmungsabenteuer: Die amerikanische Künstlerin Laura Owens (Jahrgang 1970) zählt international zu den außergewöhnlichsten und wichtigsten Malerinnen ihrer Generation. Arbeiten von ihr sind im Besitz renommierter Museen, darunter Guggenheim in New York.

Zum ersten Mal präsentieren vier Institutionen in Europa das malerische Schaffen Owens in einer groß angelegten Wanderausstellung. Nach Zürich und London zeigt jetzt bis zum 22. April 2007 die städtische Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster eine umfassende Werkschau mit Gemälden und Studien Owens aus der Zeit von 1994 bis 2006. Letzte Station der von Beatrix Ruf (Kunsthalle Zürich) initiierten und kuratierten Ausstellung ist das Bonnefantenmuseum in Maastricht.

Das Publikum erlebt dabei eine besondere Premiere. Erstmals hat sich die Künstlerin bereit erklärt, der Öffentlichkeit Einblick in die für ihr Werk zentralen Studien auf Leinwand zu geben, die sie für jedes ihrer Gemälde in variierenden Formaten und zum Teil zahlreichen Ausführungen anfertigt. Etwa 90 dieser Studien sowie 16 teilweise großformatige Gemälde werden in Münster gezeigt.

Owens malerisches Werk führt den Betrachter durch ein Abenteuer der Wahrnehmung, das überrascht, irritiert, erstaunt und in hohem Maße ästhetisch befriedigt. Laura Owens sucht, wie ihre Vorgänger des Modernismus, nach einer vollkommen „puren Malerei“. Einer Malerei, die ihren eigenen Regeln und immanenten Möglichkeiten folgt. Dabei sind ihr alle Mittel recht, um ein gutes Bild zu malen.

Figuration = Abstraktion

In ihren Leinwandstudien und Gemälden verweben sich Figuration und Abstraktion. Hier puristische Farbflächen, dort expressiv gestische Pinselstriche, die eine erkennbare Gegenständlichkeit hervorzaubern und diese im nächsten Moment doch wieder zum Verschwinden bringen können. Alle möglichen Motive mischt Owens zusammen: volkstümlich-naive Muster, dekorative Ornamente, Sujets aus der Kunstgeschichte wie Stillleben, Landschaften, Menschen, Tiere, Fabelwesen und Blumen.

Virtuoses technisches Können steht neben naiv dahin gepinselten Farbstrichen. Farb- und Formkonstellationen, die sich ansonsten abstoßen, glänzende Oberflächen neben haptisch klebrig wirkenden Pigmenten scheut die Künstlerin nicht, um sie in diversen Mischungen zu kombinieren. Owens zeichnet, klebt, malt, reibt, presst, kratzt auf ihrer Bildfläche mit Aquarell, Tinte, Acryl, Kreide, Kugelschreiber, Öl… Erhabenheit und Zuckerguss

Erhabenheit neben Zuckerguss. Und trotz dieser farbigen und formellen Dissonanzen, sind es stets Bilder von erstaunlicher Stimmigkeit. Laura Owens erzählt keine Geschichten und verfolgt keine eindeutigen ästhetischen Theorien. Ihre Bilder sind ohne definierbaren Inhalt und gleichzeitig atemberaubende, manchmal halsbrecherisch mutige und immer spannende Zeugnisse von Freiheit und Egalität.

Jedes ihrer Motive kann als Teil eines bildnerischen Musters betrachtet werden, das der zweidimensionalen Fläche eine dynamische dekorative Qualität verleiht. In ihrem Werk zeigt sich ein demokratischer Umgang mit der unendlichen Vielfalt von Farben, Formen und Zeichen. Laura Owens besteht auf einer Gleichberechtigung von Abstraktem und Gegenständlichem, indem sie beide Prinzipien in ein imaginäres Wunderland überträgt.

Werkkatalog

Zur Ausstellung ist im Verlag JRP Ringier, Zürich, ein umfangreicher Werkkatalog (47 Euro) erschienen. Darin erlauben Aufsätze und Interviews sowie Leinwandstudien auch einen persönlichen Einblick in das Schaffen der Künstlerin und revidieren „romantische“ Lesarten ihres Werkes.

Die Ausstellung wird durch eine großzügige Spende von Reinhard Horstmann (Münster) und dem Freundeskreis der Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster unterstützt.

Infos: 20. Januar bis 22. April 2007, Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster, Hafenweg 28; Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 14 bis 19 Uhr, samstags/sonntags 12 bis 18 Uhr.

Fotos: Untitled,2001; Acryl, Öl auf Leinwand, 269,24 x 171,45 cm © the artist, Sammlung Martin und Rebecca Eisenberg. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Untitled, 2004; Öl auf Leinen, 46,36 x 53,34 cm © the artist, Sammlung Thea Westreich und Ethan Wagner. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Unitled, 2006; Acryl, Öl auf Leinwand, 121,92 x 109.22 cm, © the artist, Courtesey Sadie Coles HQ, London.Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Unitled, 1995; Acryl, Öl, Emaille, Filzstift, Tinte auf Leinwand, 183,52 x 214 cm, © the artist, Privatsammlung. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Untitled, 2006; Acryl, Öl auf Leinen, 74,3 x 53,98 cm © the artist, Courtesy Sadie Coles HQ, London; Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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Laura Owens: Untitled, 2001, Acryl, Öl auf Leinwand, 269,24 x 171,45 cm

Laura Owens: Untitled, 2001, Acryl, Öl auf Leinwand, 269,24 x 171,45 cm

Laura Owens: Untitled, 2004, Öl auf Leinen, 46,36 x 53,34 cm

Laura Owens: Untitled, 2004, Öl auf Leinen, 46,36 x 53,34 cm

Laura Owens: Untitled, 2006, Acryl, Öl auf Leinwand, 121,92 x 109,22 cm

Laura Owens: Untitled, 2006, Acryl, Öl auf Leinwand, 121,92 x 109,22 cm

Laura Owens: Untitled, 1995, Acryl, Öl, Emaille, Filzstift, Tinte auf Leinwand 183,52 x 214 cm

Laura Owens: Untitled, 1995, Acryl, Öl, Emaille, Filzstift, Tinte auf Leinwand 183,52 x 214 cm

Laura Owens: Untitled, 2006, Acryl, Öl auf Leinen, 74,3 x 53,98 cm

Laura Owens: Untitled, 2006, Acryl, Öl auf Leinen, 74,3 x 53,98 cm
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