Für Fachleute wie Dr. Karin Teetz vom Zentrum für ambulante Rehabilitation und Gertrud Wietholt von der Kinderneurologiehilfe Münster e.V. besteht Handlungsbedarf. Sie weisen auf die Bedeutung einer lückenlosen Versorgungskette hin, von der Patienten-Erstversorgung bis zur Rehabilitation. "Man kann heute für die berufliche Wiedereingliederung mehr tun und vor allem bei Kindern die Entwicklung nach einer Verletzung individuell fördern", so Karin Teetz.
Die Verbesserung der Versorgung mindert nicht die Bedeutung der Vorbeugung. An erster Stelle steht die Unfallvermeidung insbesondere im Umfeld von Familie, Kita und Schule. Dazu hat sich ein "Präventionstisch" mit Fachleuten aus Kliniken, Verwaltung und Sozialleistungsträgern gegründet.
Ein weiteres Schwerpunktthema der Gesundheitskonferenz ist der "Plötzliche Säuglingstod". Dazu erarbeitet ebenfalls ein eigener Arbeitskreis Empfehlungen. "Der plötzliche Kindstod ist eine schreckliche Erfahrung für die ganze Familie. Dabei kann man mit einfachen Mitteln das Risiko für Säuglinge senken", so Hildegard Jorch vom Verein "Gemeinsame Elterninitiative plötzlicher Säuglingstod NRW". Stichworte dazu: Rückenlage als sicherste Schlafposition, keine zu warme Schlafumgebung, keine Nestchen und keine Schaffelle, da diese die Luftzirkulation einschränken.
Nordrhein-Westfalen liege bei den Fällen von Plötzlichem Kindstod über dem Bundesdurchschnitt, führte sie aus. Die Geburtskliniken stünden in der Verantwortung, gegenüber Eltern Aufklärungsarbeit zu leisten. Das deckt sich mit dem Anliegen der Gesundheitskonferenz, durch Information von Eltern, Hebammen, Kinderärzten und -pflegekräften einen Beitrag gegen den Säuglingstod zu leisten.
Die Gesundheitskonferenz ist ein Zusammenschluss der in Münster im Gesundheitswesen Tätigen. Sie tagt zweimal im Jahr. Zu Schwerpunktthemen bildet sie Arbeitskreise, deren Ergebnisse in der Konferenz diskutiert werden. Die Geschäftsführung liegt beim Gesundheitsamt der Stadt Münster.

