Das Konzept steht für eine offene Programmatik: Nicht nur das historische Ereignis des Westfälischen Friedens gerät ins Blickfeld. Vielmehr interpretiert die Stadt Münster ihre herausragende Bedeutung als Ort der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als bleibenden Auftrag für humanitäres und friedenssicherndes Handeln in Gegenwart und Zukunft.
Gemeinsam mit vielen Partnern veranstaltet sie künftig jährlich um den 24. Oktober, dem Jahrestag des Friedensschlusses, eine Projektwoche mit wechselnden Schwerpunkten. Den Auftakt macht in diesem Jahr vom 18. bis 27. Oktober die Thematik "Helfen, Frieden sichern, Krisen bewältigen". Im Fokus steht die bei der Fachhochschule Münster bestehende Plattform "Kompetenzzentrum Netzwerk Humanitäre Hilfe".
Dieses Netzwerk mit zahlreichen Partnern erarbeitet Lösungen für akute Probleme in Krisenregionen in der ganzen Welt. Ihm gehören unter anderem an: verschiedene Fachbereiche der Westfälischen Wilhelms-Universität, das 1. Deutsch-Niederländische Korps, das Luftwaffentransportkommando und das Deutsche Rote Kreuz - alles Akteure, die gemeinsam die Projektwoche vorbereitet haben. Auf dem Programm stehen neben anderem ein Symposium zum Völkerrecht, ein politisches Planspiel für Schüler und eine Lesung des Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels György Konrád.
Im Mittelpunkt der Projektwoche steht eine Ausstellung ab 22. Oktober in der Bürgerhalle des Rathauses. Sie dokumentiert die Arbeit von Einrichtungen in Münster, die sehr konkret für Frieden, humanitäre Hilfe und Konfliktlösungen tätig sind. Eröffnet wird sie mit einer Veranstaltung im Rathaus. Dort sprechen Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann, der Historiker Prof. Dr. Franz-Josef Jakobi, Prof. Dr. Joachim Gardemann als Koordinator des Netzwerkes Humanitäre Hilfe sowie Regierungspräsident und DRK-Landesvorsitzender Dr. Jörg Twenhöven.
Am 22. Oktober ist im Friedenssaal von 11 bis 16 Uhr auch ein ganz besonderes historisches Dokument zu sehen: das Original des Vertrages zum Westfälischen Frieden, der sich in Privatbesitz befindet.
Im Vorfeld der Ausstellung befassen sich auf Einladung der Schulpsychologischen Beratungsstelle der Stadt 50 Schüler und Streitschlichter an Schulen bei einem dreitägigen politischen Planspiel mit Strategien zur Konfliktlösung. Mit dabei: Experten für Krisenintervention und Friedenssicherung vom 1. Deutsch-Niederländischen Korps. Die Frage "Wie geht Frieden?" ist auch Thema einer Podiumsdiskussion am Freitag, 20. Oktober.
Am Samstag, 21. Oktober, verleiht die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen und Lippe den mit 50 000 Euro ausgestatteten Preis des Westfälischen Friedens. Diesmal geht er an den ehemaligen französischen Staatpräsidenten Valéry Giscard d´Estaing sowie an die Jugendlichen, die in den von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel mit hohem Engagement ein Soziales Jahr ableisten. Mit einer Live-Übertragung ist auch dieser Festakt in die Projektwoche eingebunden. Münster-Marketing überträgt die Veranstaltung aus dem Rathaus auf Bildschirme auf drei zentralen Plätzen der Innenstadt.
Programm und Logo der Veranstaltungsreihe (pdf)