"Mit der Ausstellung präsentieren wir der Öffentlichkeit drei Kartenwerke, die einzigartig sind", erläutert Michael Tegtmeier, Leiter des städtischen Vermessungs- und Katasteramtes. "Wir hoffen, wir können die Bildpläne, die insgesamt immerhin eine Zeitspanne von mehr als 300 Jahren umfassen, möglichst vielen Menschen näher bringen." Wertvolle Unterstützung erhielt das Vermessungs- und Katasteramt bei der Vorbereitung vom Bollmann-Bildkarten-Verlag.
Mit dem Bollmann-Plan legt die Ausstellung ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung der münsterschen Innenstadt in den vergangenen fünf Jahrzehnten. "Vater" des Bollmann-Plans war Hermann Bollmann, der nach dem Krieg zunächst das Trümmerfeld in seiner Heimatstadt Braunschweig auf einer Karte bildlich und perspektivisch festhielt. Später übertrug er diese Idee auf andere Städte. Der erste Bollmann-Plan von Münster erschien 1952. Seither ist der Plan immer wieder neu aufgelegt worden, die neunte Auflage liegt seit 2006 vor. Die beiden anderen berühmten Kartenwerke, die die Ausstellung zeigt, sind nicht nur für Stadthistoriker und Kartographen von enormer Bedeutung. Auch viele Münsteranerinnen und Münsteraner kennen den Alerdinck-Plan von 1636 und das Fliegerschaubild von 1928. Bereits der Alerdinck-Plan, der auch wegen der überdimensionierten Darstellung der Befestigungsanlagen von sich reden machte, wurde auf der Grundlage exakter Vermessungen hergestellt. Er trug dazu bei, dass Münster während des 30-jährigen Krieges nie ernsthaft belagert wurde. Wahrscheinlich angeregt von dem großartigen Alerdick-Plan schuf 1928 der damalige Leiter des städtischen Vermessungsamtes, Clemens Brand, das "Fliegerschaubild der inneren Stadt".
Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson eröffnet die Ausstellung am Montag, 16. Oktober, um 16 Uhr im Foyer des Stadthauses 1. Anschließend wird Sven Bollmann, Enkel des Verlagsgründers, die Entstehung und Entwicklung des Bollmann-Plans erläutern. Interessierte sind herzlich zu der Ausstellungseröffnung eingeladen.

