Die Evakuierungspolitik des NS-Regimes steht beim Themenabend des Stadtarchivs im Mittelpunkt. Der Historiker und Autor Eduard Füller hat viele Monate Akten und Archivalien ausgewertet und mit Zeitzeugen gesprochen. Der ehemalige Lehrer am Ratsgymnasium wird am Montag, 28. August, seine Untersuchungen vorstellen.
Mit dem Programm der "Erweiterten Kinderlandverschickung" wollte die NSDAP Kinder aus bombengefährdeten Gebieten in sicher geglaubte Gegenden schicken und sie dort nach ihren ideologisch geprägten Vorstellungen erziehen. Da gleichzeitig die Schulen in Münster geschlossen werden sollten, gab es kaum Möglichkeiten, sich diesen Transporten nach Bayrischzell, Fischbachau, Bad Wiessee, Reichenhall und in andere Orte Süddeutschlands zu entziehen.
Über Organisation, Improvisation und Chaos dieser Evakuierungspolitik spricht der Historiker beim Themenabend und stellt dazu Akten und Fotos vor. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bittet das Stadtarchiv, An den Speichern 8, jedoch um Anmeldung: Telefon 02 51 / 4 92 47 03 oder E-Mail: linkr@stadt-muenster.de.
Foto: August 1943: Morgendliches Antreten der Jungen zur "Fahnenehrung". Foto: Veröffentlichung honorarfrei.