Das Stadtmuseum erinnert in seinem neu gestalteten Kabinett "Kriegsende und Wiederaufbau" auch an die Hilfen aus dem Ausland. Die jüngste Schenkung, ein beonderes Zeugnis des Alltags im Nachkriegsmünster, wird dort ihren Platz finden.
CARE steht für „Cooperative for American Remittances to Europe“. Dieser Zusammenschluss von 22 amerikanischen Wohlfahrtsverbänden professionalisierte ab 1946 in der britischen Zone die bis dahin privaten Lebensmittelsendungen aus Übersee. Bis 1960 wurden nahezu zehn Millionen Pakete im Wert von gut 86 Millionen US-Dollar in Deutschland verteilt.
Zwei Pakete des Konvolutes sind von der „National Catholic Welfare Conference“, einem Gründungsmitglied von CARE, erhalten geblieben. Zwölf Pakete der Schenkung sind so genannte "Ten-in-One-Packungen" aus Beständen der US-Armee. Der Inhalt konnte einen Soldaten zehn Tage lang ernähren. Sie stammen aus dem Jahr 1945 und könnten mit amerikanischen Soldaten in Münster eingetroffen sein.
Ab dem Frühjahr 1947 versandte CARE Pakete, die mehr auf den Bedarf ziviler Personen abgestimmt waren. Statt der vorgekochten Nahrung für Soldaten kamen zu Fleisch, Zucker, Kaffee- und Milchpulver nun auch Honig, Schokolade, Dörrobst. Zigaretten fehlten in diesen auch vom Format anders gestalteten Paketen, von denen zwei im Stadtmuseum gezeigt werden.
Foto: Linderten Hungersnot: Carepakete erinnern im Stadtmuseum an den Alltag der Nachkriegszeit. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei