Er habe Spiegel, der gebürtig aus Warendorf stammte, mehrfach in Münster begrüßen können. In besonderer Erinnerung sei ihm die zentrale Eröffnungsfeier zur Woche der Brüderlichkeit vor drei Jahren geblieben. "Herr Spiegel war ein Vorbild für faire, an der Sache orientierte, gleichwohl aber konsequent geführte Diskussionen und Auseinandersetzungen", sagte der Oberbürgermeister. Spiegel habe sich für moralische Werte eingesetzt, ohne zu moralisieren.
Er habe viel für die Juden in Deutschland getan und mit dafür gesorgt, dass jüdische Kultur trotz der Katastrophe des Holocaust wieder an Bedeutung und Aufmerksamkeit gewonnen habe. Dabei habe Spiegel es geschafft, die Erinnerung an dieses dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte wach zu halten, ohne dabei anklagend zu wirken. Tillmann hat für die Stadt Münster sowohl der Witwe Spiegels als auch der Jüdischen Gemeinde in Münster kondoliert.