Fehlwürfe, wie medizinische Abfälle gefährden sogar die Gesundheit der Mitarbeiter. "Viele Leute befüllen den Gelben Sack zwar mit den richtigen Materialien wie Kunststoff, denken aber nicht daran, dass nur Verpackungen mit den Grünen Punkt dort hinein gehören", berichtet Hartwig Withöft, Prokurist der Firma Stenau. Das erkläre die zeitweise hohe Fehlerquote von 30 Prozent in den Gelben Säcke aus Münster. Jeweils drei bis vier Mitarbeiter sind in Ahaus im Schicht-Betrieb werktags von 5 bis 22 Uhr mit der Sortierung von Hand beschäftigt.
Trommelsiebe übernehmen zunächst die Vorsortierung. Alle Verpackungen zwischen 60 und 200 Millimeter Größe, werden nun weiter zu den einzelnen Sortierstationen transportiert. Metallabscheider filtern alle Metalle aus der Masse, so dass sich nur noch Gegenstände aus Kunststoff auf dem Band befinden. Ein starker Luftstrom bläst an der zweiten Station die leichten Plastikfolien aus. Der Rest muss nun von Hand getrennt werden.
Die Mitarbeiter der Firma Stenau stehen links und rechts am Rand des Förderbandes und greifen mit geübten Blick die Verpackungen unterschiedlicher Materialien vom Band: schwerere Kunststoffe wie Shampooflaschen, Margarinebecher, oder Verbundstoffe wie Tetra Paks und Tiefkühlverpackungen. Und die leichten Folien verschwinden im letzten Container. Dann werden die sortierten Fraktionen zu großen Quadern verpresst und zu den Verwertungsanlagen des DSD transportiert.
Was anschließend noch auf dem Band liegt, sind Abfälle, die nicht in den Gelben Sack gehören. "Immer wieder finden wir Kinderspielzeug, Aktenordner oder andere Gebrauchsgegenstände in den Säcken. Die müssen wir dann als Restmüll entsorgen", beklagt Hartwig Withöft. Richtig gefährlich wird es für die Mitarbeiter, wenn sich neben Spritzen und anderen medizinischen Abfälle auch scharfe Gegenstände zwischen den Verpackungen befinden.
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Mario Beutel und Hartwig Withöft vor den sortenreinen bunten Quadern, die anschließend zu den Verwertungsanlagen des DSD transportiert werden.