Von Natur aus sind Wespen und Hornissen nämlich weder aggressiv noch stechwütig. Sie verteidigen nur instinktiv sich selbst oder ihren Nachwuchs - notfalls auch mit ihrem Stachel. Von den fast 500 Faltenwespenarten in Mitteleuropa gehören nur elf zu den staatenbildenden Arten. Von diesen erscheinen lediglich zwei Arten - die Deutsche und die Gemeine Wespe - wegen ihrer Vorliebe für süße Speisen im Sommer als lästige Begleiter. Als Vertilger von Insekten und Aas sowie als Blütenbesucher erfüllen sie jedoch alle eine wichtige Aufgabe in der Natur.
Deutsche und Gemeine Wespe bauen ihrer Nester gerne in dunklen Hohlräumen wie Zwischendecken in Gebäuden, Rollladenkästen oder Geräteschuppen. Im Herbst sterben die mitunter unerwünschten Untermieter. Nur Jungköniginnen überwintern und werden im folgenden Frühjahr ein neues Nest bauen.
Befindet sich ein Nest in der Nähe (einige Meter neben) häufig begangenen Stellen, lässt sich die kurze Zeit bis zum Absterben des Wespenvolkes meist ohne schmerzliche Erlebnisse überstehen. Auf keinen Fall sollte man mit Gegenständen in die Wespennester stochern oder sie mit Wasser bekämpfen. Es empfiehlt sich auch Wespen in der Nähe von Sitzplätzen durch Bretter oder Tücher zu ihrem Einflugloch zu lenken, um unliebsamem Kontakt zu vermeiden.
Bei Kontakt sollte man keinesfalls nach ihnen schlagen. Bei Nestern in bedrohlicher Lage sollte zunächst von Fachleuten die Möglichkeit einer Umsiedlung geprüft werden. Vor der Umsiedlung oder Beseitigung von Nestern besonders geschützter Arten (wie Hornissen) muss eine Ausnahmegenehmigung beim Amt für Grünflächen und Umweltschutz eingeholt werden.
Nähere Hinweise und Beratung bietet die städtische Umweltberatung im Kundenzentrum Planen - Bauen - Umwelt im Stadthaus 3, Albersloher Weg 33 (Telefon 4 92-67 67). Zu artenschutzrechtlichen Fragen und Ausnahmegenehmigungen erteilt Matthias Genius (Telefon 4 92-67 15) vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz gerne Auskünfte.