Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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02.06.2005

"Roma heißt Menschen"

Holzschnitte von Otto Pankok im Lichthof des Landesmuseums

Münster (SMS) "Roma heißt Menschen. Die Begegnungen Otto Pankoks mit Zigeunern in Makedonien" ist Titel einer Ausstellung mit 22 Holzschnitten von Pankok vom 5. bis 30. Juni im Lichthof des Landeshauses am Freiherr-vom-Stein-Platz. Veranstalter sind die GGUA-Flüchtlingshilfe, der Ausländerbeirat und die städtische Koordinierungsstelle für Aussiedler-, Flüchtlings- und Asylbewerberangelegenheiten. Eröffnung ist am Sonntag, 5. Juni, um 11.30 Uhr in Anwesenheit der Tochter des Künstlers, Eva Pankok, und Dr. Annegret Rittmann vom Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.

Die Bilder des niederrheinischen Künstlers Otto Pankok sind während zahlreicher Reisen auf den Balkan in den 50er Jahren entstanden: Porträts von einfachen Menschen, Handwerkern, Kindern, die als Holzschnitte eine intensive Wärme und Authentizität vermitteln.

Pankok war nach dem Zweiten Weltkrieg Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Zu seinen Schülern gehört der Schriftsteller, Bildhauer und Maler Günter Grass. Im Gedenken an seinen Lehrer hat Grass die "Otto-Pankok-Stiftung" gegründet, die sich gegen die Diskriminierung von Roma engagiert.

Für die Veranstalter ist die Ausstellung Anlass, auf die Situation von Roma hinzuweisen, die in den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens noch immer diskriminiert werden und aufgrund ethnischer Konflikte um ihre Sicherheit fürchten müssen. "Für viele Bürgerkriegsflüchtlinge ist Münster zur neuen Heimat geworden", so Anna Laumeier von der GGUA-Flüchtlingshilfe. "Wir müssen diese Tatsache endlich anerkennen und den Menschen ein Bleiberecht einräumen." Die Stadt Münster versucht seit Jahren, diese große Gruppe von Flüchtlingen so weit wie möglich zu integrieren, obwohl sie noch immer kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht besitzen.

Aufgrund einer Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UNO-Verwaltung im Kosovo besteht nach Einschätzung der GGUA die Gefahr, "dass Abschiebungen von Minderheiten in absehbarer Zeit stark zunehmen werden". Das sei "eine Katastrophe für die betroffenen Menschen", so Laumeier. "Damit wird Deutschland seiner historischen Verantwortung gerade für Sinti und Roma in keiner Weise gerecht." - Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Landeshauses zu sehen: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 18 Uhr.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09