Dann verlassen ein karolingischer Kalender aus der Bibliothek Ambrosiana in Mailand, der so genannte Einsiedler Pilgerführer aus der Benediktinerabtei in der Schweiz und ein Codex aus der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn die Ausstellung "805: Liudger wird Bischof – Spuren eines Heiligen zwischen York, Rom und Münster" und kehren an ihre ursprünglichen Aufbewahrungsorte zurück. Während der zweiten Hälfte der Ausstellung werden "neue" hochrangige Leihgaben im Stadtmuseum gezeigt.
Das eher unscheinbare Büchlein aus Italien ist eines der wichtigsten Exponate der Ausstellung überhaupt. Überliefert der möglicherweise in Corvey um 870/880 entstandene Kalender doch als einziges Zeitzeugnis das genaue Datum der Weihe des ersten münsterschen Bischofs Liudger am 30. März, dem Sonntag Laetare, des Jahres 805 sowie seinen Todestag am 26. März 809.
Der Pilgerführer aus Einsiedeln ist um 800 entstanden und enthält elf Wegbeschreibungen durch Rom. Er zeigt dem heutigen Leser, wie die Stadt Rom ausgesehen haben mag, als Liudger die Metropole in den Jahren 783/784 besuchte.
Nach Bonn kehrt ein so genanntes Palimpsest, eine Handschrift, die aus abgeschabten und wiederbeschriebenen Pergamentblättern besteht, zurück. Zuletzt im 15. Jahrhundert mit Heiligenviten beschrieben, sind an schlecht radierten Stellen auch noch Texte des 9. und 12./13. Jahrhunderts zu erkennen.
Bildtext: Der so genannte Einsiedler Pilgerführer kehrt nach dem 12. Juni in die Schweiz zurück.
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