"Persönliche Fragen rund um Studium, Ausbildung und Beruf machten im Vorjahr einen gewichtigen Schwerpunkt aus", fasst Frauenbeauftragte Martina Arndts-Haupt zusammen. Ebenso stark nachgefragt waren Hilfe und Orientierung bei Eheproblemen, Scheidung und Unterhalt.
140 Frauen und sechs Männer nahmen im Jahr 2004 das Frauenbüro der Stadt für ein Gespräch in Anspruch. Einige Ratsuchende kamen direkt aus der Stadtverwaltung. Den weitaus größten Teil - über 65 Prozent - machten Bürgerinnen aus Münster aus. Für den ersten Kontakt wählten sie das Telefon oder die E-Mail, rund ein Drittel entschied sich für den direkten Weg des persönlichen Gesprächs. "Dazu", so bilanziert Martina Arndts-Haupt, "gibt es immer wieder auch Anfragen aus den umliegenden Orten".
Die Lotsenfunktion des Frauenbüros spielt in den Kontakten zu ratsuchenden Mädchen und Frauen eine wesentliche Rolle: Über die Hälfte aller Fälle wurden an eine spezifische Einrichtung weitergeleitet - quasi eine Weichenstellung zur passenden Beratung.
Arbeit, Studium und Ausbildung gehörten im Vorjahr zu den Hauptthemen, die Frauen Kopfzerbrechen bereiteten. Diskriminierung am Arbeitsplatz gehörte beispielsweise dazu. Aber auch Fragen zur beruflichen Veränderung etwa durch Elternzeit oder Selbstständigkeit. Neben Familie und Partnerschaft war Gewalt ein häufiger thematisiertes Problem. "Es wurde besonders nachgefragt, wenn wir mit den Fachberatungsstellen dazu zielgerichtet Öffentlichkeitsarbeit geleistet haben", bilanziert Martina Arndts-Haupt.
Die kontinuierliche Auswertung der Gespräche im Jahresverlauf sei in ihrer Seismografenfunktion unverzichtbar. Kann doch das Team im Frauenbüro daran erkennen, welche Themen Frauen in Münster bewegen.
Foto: Hilfe im persönlichen Gespräch: Das Frauenbüro ist eine nachgefragte Beratungsstelle.