Die Empfehlungen heben die Schlüsselstellung der Hausärzteschaft als "Lotsen" im Gesundheits- und Pflegesystem hervor. Die Hausärzte gelte es in dieser Funktion durch Information und Fortbildung zum Thema Demenz zu unterstützen. Wichtig ist den beiden kommunalen Konferenzen, dass Erkrankte, pflegende Angehörige und Bezugspersonen frühzeitig Hilfe in Anspruch nehmen. Nur so könne in den Familien mit professioneller Hilfe rechtzeitig Entlastung erfolgen und Überforderung vorgebeugt werden.
"Trotz der vergleichsweise guten Situation in Münster gibt es bei der ambulanten und der stationären Versorgung noch Spielraum für Verbesserungen", sagte die städtische Gesundheits- und Sozialdezernentin Dr. Agnes Klein, die Vorsitzende beider Konferenzen ist.
Die beiden Gremien hatten einen "Arbeitskreis Demenz" eingerichtet, der im Lauf des vergangenen Jahres den Entwurf für die Empfehlungen erarbeitete. H. Elisabeth Philipp-Metzen, die Sprecherin dieses Arbeitskreises, betont den hohen Stellenwert der Information für Betroffene und Professionelle. Deshalb sollen ein Infoblatt und eine Broschüre herausgegeben werden. Die Beteiligten wollen mit Unterstützung der Stadt weiterhin eng zusammenarbeiten. Dazu wird der Arbeitskreis als "Arbeitsgemeinschaft Demenz" weiter bestehen.
Der Verabschiedung der Empfehlungen im Plenarsaal des Landeshauses schlossen sich mehrere Fachvorträge an. Sie befassten sich mit neuen Wegen in der Pflege, mit in Schottland üblichen Pflegestandards und mit Faktoren, die gesundes Altern fördern. Sie bestätigten, dass es richtig ist, die münsterschen Standards und Modelle weiter auszubauen und dabei immer wieder den Blick über Grenzen zu werfen.
Ansprechpartnerinnen für weitere Information: Brigitte Kempe, Gesundheitsamt, Tel. 4 92-53 06; Maria Luise Schwering, Sozialamt, Tel. 4 92-50 02.
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Die Mitglieder der Gesundheits- und der Pflegekonferenz Münster verabschiedeten im Landeshaus Empfehlungen zur Verbesserung der Situation Demenzkranker. - Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei.