Der Heliand, altsächsisch für Heiland, ist eine poetische Beschreibung des Leben Jesu in nahezu 6000 Stabreimen. Sie entstand im frühen 9. Jahrhundert im Zuge der Christianisierung. Das Fragment beschreibt die Taufe Jesu im Jordan. Die Pergamentseite wurde offensichtlich als Einband für ein anderes Buch verwendet und 1880 in der Prager Universitätsbibliothek entdeckt. Daher auch der Zusatz „P“.
Der Heliand P ist Teil der ständigen Schausammlung des Berliner Museums. Dorthin kam die kostbare Handschrift anlässlich eines Staatsbesuchs als Gastgeschenk des tschechoslowakischen Präsidenten Clement Gottwald 1952 an seinen DDR-Amtskollegen Wilhelm Pieck. Davon zeugt auch das aufwändige mit Samt ausgeschlagene Etui, in dem der Heliand P transportiert und überreicht wurde. Es trägt das Wappen und die Farben der Tschechoslowakei.
Foto: Der Heliand P. ist eine wichtige Überlieferung altsächsischer Dichtung.
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