Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

30.03.2005

Lage auf Nias kritisch

Stadt sorgt sich um verletzten Pater Barnabas Winkler

Münster (SMS) Die Lage auf der Insel Nias ist kritisch. Hinzu kommt die Sorge um den schwer verletzten Kapuziner-Pater Barnabas Winkler. Die Stadt Münster hat den Kapuzinern alle notwendige Unterstützung angeboten. Am Donnerstag, 31. März, wird sie bei einer Besprechung mit ihren Projektpartnern von der Vereinten Evangelischen Mission und den Kapuzinern aktuell mögliche Sofortmaßnahmen beschließen.

Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann zeigte sich tief getroffen von der Nachricht über die schweren Verletzungen von Pater Barnabas. "Er ist seit dem Beginn der Hilfsaktion einer unserer zentralen, verlässlichen Ansprechpartner auf Nias. Ich konnte mehrfach mit ihm telefonieren und schätze ihn außerordentlich", so der Oberbürgermeister. Er hoffe sehr, dass dem Pater trotz der chaotischen Zustände vor Ort geholfen werden könne.

Wie die Kapuziner in Münster mitteilten, hat der Erzbischof von Medan einen Hubschrauber für Pater Barnabas gechartert. Allerdings ist das vor Ort eingesetzte Ärzteteam aus zwei amerikanischen Medizinern der Meinung, dass der schwerverletzte Kapuziner momentan nicht transportfähig ist.

Hilfsmaßnahmen jeglicher Art auf der Insel sind zurzeit schwierig. Die Infrastruktur ist fast komplett zerstört. Auf dem beschädigten Flughafen können nur kleine Maschinen und Hubschrauber landen. Hoher Seegang macht Schiffstransporte nach wie vor schwierig. So scheiterte auch ein Versuch des Kapuzinerpaters Ephrem, Reis zu kaufen und ein Schiff zu chartern, das den Reis von Sibolga, dem nächstgelegenen Hafen auf Sumatra, nach Nias bringen sollte. Die Kapitäne wollten aus Furcht vor Flutwellen nicht auslaufen.

Wie die Vereinte Evangelische Mission zuletzt in einem Telefongespräch mit Mitarbeitern auf Nias berichtete, ereignen sich ständig Nachbeben. Mit einem Wert von 4,5 auf der Richterskala sind sie zwar nicht mehr so stark wie das Beben vom Ostermontag, versetzen die Menschen aber weiterhin in Angst.

Das Erdbeben hat die gesamte Insel getroffen und 85 Prozent der Wohnhäuser und Kirchen zerstört. Viele mehrstöckige Gebäude sind nicht eingestürzt, sondern zum Teil in den Boden gesackt. Dort sind Bewohner in den Ruinen gefangen. Bislang gibt es auf der Insel kein schweres Räumgerät.

Wegen fehlender Elektrizität gibt es auch kein frisches Wasser aus den elektrischen Pumpen in den Brunnen. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln wird immer kritischer. Ein großes Problem sind die schlechten Kommunikationsmöglichkeiten nach Nias. Telefonleitungen sind zerstört und bei den Handys, die noch funktionieren, gehen aufgrund fehlender Lademöglichkeiten die Akkus zur Neige.

Spenden: Konto 752 bei der Sparkasse Münsterland Ost (BLZ 400 501 50), Stichwort "Nias".

 

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Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09