Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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07.03.2005

Themenabend im Stadtarchiv: Trümmerfrauen

Frauen der Nachkriegszeit / Begleitprogramm zum Frauentag

(SMS) Der Begriff "Trümmerfrauen" steht als Synonym für die Frauen der Nachkriegszeit. Wie es ihnen in den ersten Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Münster erging, schildert die Historikerin Dr. Magdalene Heuvelmann im Rahmen des Begleitprogramms zur Politeia-Ausstellung "Frauen, die Geschichte mach(t)en" anlässlich des Internationalen Frauentages an einem Themenabend im Stadtarchiv am 14. März um 18 Uhr.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hatte sich die Ernährungs- und Versorgungslage in Deutschland bedrohlich zugespitzt. Mit ihrer Hausarbeit sicherten Frauen in dieser Zeit das Überleben ihrer Familien. In den Notjahren 1945-1948 war die große Bedeutung von Frauenhausarbeit offensichtlich. Zusätzlich zogen die Frauen ein gestärktes Selbstbewusstsein aus der Tatsache, dass sie während der Kriegs- und Nachkriegsjahre bis zur Rückkehr der Männer auch in deren Berufen erfolgreich tätig waren.

Entsprechend konnten sich Frauen kaum über ihre aufwändige und lebensnotwendige Hausarbeit hinaus engagieren, da ihnen dafür keine Zeit und keine Kraft blieben. Vermutlich ist es so zu erklären, dass sich nur wenige Frauen bereit fanden, trotz dieser enormen Belastung öffentlich politische Verantwortung zu übernehmen.

Wie groß das eigentliche Interesse war, lässt sich nur schwer rekonstruieren. Sicher ist, dass im ersten ernannten Stadtrat in Münster vom 25. Januar 1946 neben 34 männlichen nur zwei weibliche Mitglieder, Berta Hüffer und Elisabeth Schmidt, vertreten waren. Das änderte sich auch nicht nach der ersten Kommunalwahl im Oktober 1946.

Die Spuren der "Trümmerfrauen" sind in einigen Akten und Ratsprotokollen, die im Magazin des Stadtarchivs sorgfältig aufbewahrt werden, nachzulesen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Themenabends haben Gelegenheit, im Stadtarchiv in Coerde, An den Speichern 8, in diesen Originaldokumenten zu blättern oder zu lesen. Anmeldungen werden erbeten an Roswitha Link, Tel. 4 92-47 03, E-Mail: linkr@stadt-muenster.de.

 

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Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09