Die Agentur stärkt freiwilliges Engagement, sie setzt sich für gesellschaftliche Anerkennung und verlässliche Rahmenbedingungen ehrenamtlicher Arbeit ein. Das geschieht durch individuelle Beratung und Informationsarbeit, in "Freiwilligenforen" und Vorträgen.
Zugleich ist sie Umschlagplatz für freiwillige Tätigkeiten, die von Vereinen und Einrichtungen nachgefragt werden. Dazu steht eine Freiwilligenbörse auch online im Stadtnetz publikom zur Verfügung (www.muenster.de/stadt/freiwilligenagentur). Sie enthält aktuell Angebote von über 220 Einrichtungen und Vereinen. Zwischen ihnen und dem Agentur-Team um Nicole Lau hat sich ein enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt.
Ein wichtiger Kooperationspartner unter dem Dach des Gesundheitshauses ist die miks, die Münsteraner Informations- und Kontaktstelle für Selbsthilfe. Das tagtägliche, enge Miteinander zeigt: Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement für die Gemeinschaft ergänzen sich.
"Stellenwert und öffentliche Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeit sind merklich gewachsen", bilanziert Stadträtin Dr. Klein im Rückblick. Es habe sich herumgesprochen, dass es viele unterschiedliche, aber allesamt gleich "ehrenwerte" Gründe gebe, sich für andere einzusetzen. "Wer sich engagieren will, weil ihm sonst zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, ist ebenso willkommen wie derjenige, der zuvor tiefschürfende ethische, religiöse oder philosophische Erwägungen angestellt hat."
Vieles deutet darauf hin, dass bürgerschaftliches Miteinander künftig noch mehr gefragt sein wird. Darauf baut auch das Förderprogramm "Von Mensch zu Mensch" der Stiftung Magdalenenhospital. Es ist ebenfalls unter dem Dach der Freiwilligenagentur angesiedelt und unterstützt ehrenamtliche Stadtteilinitiativen zur Beratung und Betreuung hilfe- und pflegebedürftiger Menschen.
Die Rahmenbedingungen für Freiwilligenarbeit in Münster hat das Kuratorium für soziale Selbsthilfe und bürgerschaftliches Sozialengagement in einer "Freiwilligencharta" definiert. Sie stellt klar, dass Freiwilligenarbeit auf keinen Fall als "Null-Euro-Job" missverstanden werden darf.
Ehrenamtliches Engagement setze soziale Gerechtigkeit und Sicherheit voraus. "Es kann und soll Erwerbsarbeit sowie das politische und gesellschaftliche Bemühen, Arbeit, Einkommen und soziale Transferleistungen gerecht zu verteilen, nicht ersetzen", so die Freiwilligencharta. Zugleich schreibt sie sieben Anforderungen an Verbände, Vereine und andere Anbieter von Freiwilligenarbeit fest. Diese reichen von der gleichberechtigten Zusammenarbeit von Freiwilligen und Professionellen bis zu Fortbildung und Versicherungsschutz.