Reisende erreichten Münster bis ins 19. Jahrhundert auf Landwegen ohne festen Untergrund. Sie trugen Namen wie Stiege, Damm oder Landstraße. Bei Regenwetter verschlammten sie, die Räder der Kutschen versanken im tiefen Morast. Achsbrüche und unfreiwillige Reiseunterbrechungen waren an der Tagesordnung. Mehr als 20 bis 30 Kilometer waren an einem Tag kaum zu bewältigen.
Die Motive für das Reisen waren unterschiedlich. Man war etwa als Händler, Soldat, Pilger, Handwerksgeselle, Kurier oder Vagabund unterwegs. Beim Themenabend wird zum Beispiel von den Reisen der Kaufleute der Hansezeit die Rede sein und von Weintransporten nach Münster, die immer wieder unter Zeitverzug und Überfällen litten.
Anja Gussek-Revermann gibt einen Einblick in den Wandel von Reisen und Verkehr bis in die moderne Zeit. Das Aufkommen der Automobile etwa stieß anfangs auf Kritik. Mit modernen Verkehrsmitteln wie der Eisenbahn oder der Straßenbahn beschleunigte sich der Verkehr enorm. Nun konnten Waren und Personen viel schneller und preisgünstiger transportiert werden.