In den kommenden vier Wochen werden in einer wissenschaftlichen Untersuchung 600 Kinder und Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren nach ihren Beteiligungswünschen und -möglichkeiten befragt. "Wenn Münster seine Jugend gewinnt, gewinnt es seine Zukunft", so Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann zum Beginn der Befragung. Gefragt ist nicht allein, was am gemeinschaftlichen Engagement gut und schön ist. Die jungen Menschen sollen auch auf Probleme und Hindernisse aufmerksam machen.
Auch Schulleiter, Lehrer und Vertreter der Stadtverwaltung werden um ihre Einschätzung gebeten. OB Tillmann: "Wir wollen wissen, von welchen Faktoren es abhängt, ob und wie sich junge Leute an der Gestaltung des Gemeinwesens beteiligen." Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien wird das Projekt für die Verwaltung begleiten. "Mitwirkung als eines unserer zehn zentralen Amtsziele ist für unsere Arbeit Anspruch und Vision zugleich. Ich freue mich sehr, dass wir uns hier einbringen können", so Amtsleiterin Anna Pohl.
Professor Heribert Meffert, Präsidiumsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung, begründet das Engagement der Stiftung für die Initiative "mitWirkung!" so: "Für die Bertelsmann Stiftung ist bürgerschaftliches Engagement eine wesentliche Basis für gesellschaftlichen Fortschritt. Kinder und Jugendliche mit ihren berechtigten Anliegen als junge Bürger ernst zu nehmen, ist entscheidend für die Weiterentwicklung unseres Gemeinwesens."
Wissenschaftlicher Leiter der Untersuchung ist Prof. Reinhard Fatke vom Pädagogischen Institut der Universität Zürich. Mit seinem Team wird er bundesweit über 15 000 Kinder und Jugendliche befragen. Nach seinen Angaben liefert die Untersuchung erstmals repräsentative Ergebnisse zu Beteiligungswünschen und -potenzialen von Kindern und Jugendlichen an ihrem Wohnort. Noch nie seien so viele Kinder und Jugendliche, verteilt auf alle Regionen und alle Größen von Städten und Gemeinden, dazu befragt worden.
Die Ergebnisse sollen im Herbst 2005 vorliegen. Das neu gewonnene Wissen wird die Stadtverwaltung in ihrer Arbeit für attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche nutzen. Die Bertelsmann Stiftung plant, gemeinsam mit Kommunen Referenzmodelle für vorbildliche Kinder- und Jugendbeteiligung zu entwickeln. Die dabei gesammelten Erfahrungen will sie zu Handlungsempfehlungen bündeln und allen Kommunen zur Verfügung stellen.