Um nicht aus der Stadt Münster vertrieben zu werden, schwor sie, sich nie wieder mit den Täufern zu verbünden, den "Wiedertäufern", wie sie von der damaligen Obrigkeit genannt wurden. Die hatten sich als Erwachsene (wieder) taufen lassen, weil sie die Säuglingstaufe für ungültig hielten.
Dieser Abschwörungsbrief, wie derartige Urkunden genannt werden, gehört zum kleinen Bestand des Stadtarchivs, der noch Auskunft über die Täuferzeit geben kann. Nur dreieinhalb Jahre lang wirkten die reformatorischen Prediger in der seit 1532 evangelischen, seit 1534 täuferischen Stadt und doch gehören diese Jahre der münsterschen Stadtgeschichte zu den allgemein bekanntesten.
Fast alle Unterlagen des Stadtarchivs, dessen Räume im 16. Jahrhundert noch im Rathaus waren, sind von den Täufern verbrannt worden. Nur Weniges ist erhalten. Mit Hilfe dieser Überreste und weiterer Dokumente gibt Historiker Dr. Ralf Klötzer einen Einblick in diese für Münster so spannungsreichen und letztlich verhängnisvollen Jahre.
Der Themenabend findet am Montag, 27. September, von 18.00 bis 19.30 Uhr im Stadtarchiv, An den Speichern 8, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Wegen der begrenzten Raumkapazität wird um Anmeldung gebeten: Tel.: 0251 / 492-4703, Email: linkr@stadt-muenster.de.