In den gezeigten Szenen wird dabei so individuell gestorben wie gerne gelebt worden wäre - bizarr, kitschig, selbstverliebt oder abgeklärt: Eine Ehefrau entführt ihren verkabelten Mann aus dem Krankenhaus, damit er in seinem Lieblingscafé sterben kann. Ein narzisstischer Winzer plant, sich in seinem schönsten Weinfass beerdigen zu lassen - in musikalischer Begleitung der Fischerchöre. Ein Transvestit präsentiert sich seinen schwulen Freunden posthum als Drag-Queen im durchsichtigen Schneewittchensarg.
Ritus ist eine besondere Form der Theatererfahrung. Das Stück macht auf die Chance aufmerksam, sich mit der Gestaltung des letzten Weges dem Ende des Lebens zu stellen. Es wurde Ende 2002 in Köln uraufgeführt, es folgten Gastspiele in Münster, Kassel und Düren.
Der technische Aufwand ist zu groß, um Ritus als komplettes Stück in der Trauerhalle des Waldfriedhofs Lauheide umzusetzen. Die gekürzte Fassung ist eigens für diesen Ort entwickelt worden. Es spielen: Jan Sturmius Becker, Gabi Brüning, Markus von Hagen, Andreas Ladwig, Lena Ströcker und Ludger Wördehoff.
BILDTEXT: Als "Theater der Vergänglichkeit" setzt sich das Stück "Ritus - nein danke wir sterben nicht" mit der Gestaltung des letzten Weges auseinander.