Sorge macht der Verwaltung, dass die außergewöhnlich starken Regenereignisse tendenziell häufiger auftreten. "Die globalen Klimaveränderungen machen auch vor Münster nicht halt. Und wir müssen erkennen, dass die technischen Schutzvorkehrungen, vor allem das Abwassersystem, nicht so ausgerüstet werden können, um allen Bürgern und Bürgerinnen auch bei extremen Wetterlagen einen zuverlässigen Schutz zu bieten", betont Gerhard Joksch.
Die Abwasseranlagen der Stadtentwässerung liefen in der Nacht von Samstag auf Sonntag störungsfrei. Auch die Pumpwerke arbeiteten allesamt reibungslos. Dennoch sind auch die modernsten Abschnitte des städtischen Entwässerungsnetzes nicht derartigen Regenereignissen gewachsen. So werden bei Kanalsanierungen die Netze auf Regenfälle ausgerichtet, die statistisch alle zehn Jahre vorkommen.
Zurzeit werten Fachleute der Verwaltung die Daten und Fakten des letzten Wochenendes aus, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und anschließend zu verbessern. Bewertungen und Vorschläge sollen dem neuen Rat so schnell wie möglich vorgelegt werden. Das bestehende Entwässerungsnetz müsste nach Ansicht von Fachleuten erheblich erweitert werden, um vergleichbare Regenmassen wie am vergangenen Wochenende bewältigen zu können. Dies würde Investitionen im dreistelligen Millionenbereich bedeuten.
"Jeder kann sich gegen Kellerüberflutungen selbst schützen, auch wenn das Geld kostet", appelliert Joksch an die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zur Selbsthilfe. Nicht wenige Schadensfälle hätten am vergangenen Wochenende wahrscheinlich durch Vorsorge der Anlieger vermieden werden können. Daher bietet das Tiefbauamt unter Telefon 4 92-69 79 eine kostenlose Rückstauberatung an.