Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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06.07.2004

"Münstertypische Lösung" für Kultur am Hawerkamp

OB Tillmann: Massive Kulturförderung in Zeiten knapper Kassen / Rat entscheidet am 14. Juli

Münster (SMS) Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann hat das geplante Selbstverwaltungsmodell für kulturell genutzte Gebäude im Hawerkamp als "münstertypische Lösung zur Schärfung des kulturellen Profils unserer Stadt" bezeichnet. Wie die Stadtverwaltung in einer Beschlussvorlage für den Rat am 14. Juli vorschlägt, soll der Verein "Erhaltet den Hawerkamp" die von der Stadt zur Verfügung gestellten Flächen verwalten und an seine Mitglieder vergeben. Zusätzlich soll er die Gebäude auch eigenständig bewirtschaften und so unter anderem auch für die Sicherheit und den Zustand verantwortlich sein.

Da der Verein selber nicht über ausreichende Finanzmittel verfügt, will die Stadt auf die ihr bislang zustehenden Mieteinnahmen in Höhe von rund 100 000 Euro verzichten. Diese Einnahmen kann künftig der Verein erzielen, um damit die Gebäude in nutzbarem Zustand zu erhalten. Dazu haben sich Verein und Stadt auf einen zu erhaltenden Gebäudebestand geeinigt. Er ist groß genug für den gesicherten Fortbestand der Kulturszene, zugleich steht die Größenordnung in einem vernünftigen Verhältnis zur vom Verein zu übernehmenden Bewirtschaftung.

Zwischen Stadt und Verein soll ein Vertrag für zunächst fünf Jahre geschlossen werden. Er sieht auch einen einmaligen städtischen Zuschuss von 50 000 Euro vor.

Tillmann nannte den Vorschlag der Verwaltung "eine massive Kulturförderung in Zeiten knapper Kassen". Mit dem Selbstverwaltungs- und Selbstbewirtschaftungsmodell und dem Erhalt der Kulturszene am Hawerkamp solle auch die großartige Unterstützung dieser Szene für die Kulturhauptstadt-Bewerbung gewürdigt werden.

"Die Bewerbung hat der ganzen Stadt deutlich gemacht, wie wichtig die Szene am Hawerkamp für das kulturpolitische Profil unserer Stadt ist", sagte Tillmann. Die Hawerkamp-Szene sei ein Alleinstellungsmerkmal Münsters im Bewerbungsverfahren gewesen. Weder Köln noch Essen hätten Vergleichbares vorzuweisen.

Mit dem vorgeschlagenen Modell wolle die Stadtverwaltung eine Zusammenarbeit auch in der Kulturszene praktizieren, wie sie im Sport schon seit Jahren üblich sei. "Wir wollen der Szene Gebäude in nicht unbeträchtlichem Wert anvertrauen", betonte der Oberbürgermeister. Er sei sich aber sicher, dass der Verein "Erhaltet den Hawerkamp" das in ihn gesetzte Vertrauen nicht nur nicht enttäusche, sondern die neuen Möglichkeiten nutze, um die Kunst- und Kulturszene am Hawerkamp weiter aufzuwerten.

Tillmann machte deutlich, dass dieser Schritt nur möglich sei, weil der einst als Standort für ein neues Fußballstadion ins Gespräch gebrachte Stadthafen 2 politisch abgelehnt worden sei. Wäre der Standort weiter in der Diskussion, hätte die Verwaltung diesen Vorschlag nicht unterbreiten können.

Dennoch hofft der Oberbürgermeister auf eine breite Zustimmung im Rat. "Eine Stadt, die in finanziell so angespannten Zeiten so viel für die Kultur tun kann und dies dann auch noch im Wege eines Public-Private-Partnership-Modells verwirklicht, kann sich glücklich schätzen", so Tillmann.

 

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