Diese Aussicht dürfte auch die Anlieger trösten, die während der Bauzeit natürlich einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten. Wie sie mit dem Baustellenmanagement zufrieden waren, soll eine Befragung zeigen, die das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadt- und Regionalentwicklung, Statistik vorbereitet hat. Rund 850 Fragebögen werden ab Mittwoch, 7. Juli, an die Anlieger verteilt.
Tiefbauamtsleiter Michael Grimm hofft auf eine große Beteiligung, denn: "Wir möchten vor allem wissen, ob die Anlieger sich gut informiert fühlten oder ob wir hier das eine oder andere in Zukunft noch besser machen können." Baustellenschilder, Handzettel, Presseinformationen, eine Broschüre, Schaukästen und Infos im Stadtnetz publikom erläuterten die unterschiedlichen Bauabschnitte.
In acht Abschnitten wanderte die Baustelle vom Ring bis zum Servatiiplatz. Für jeden Abschnitt gab es nur eine Start- und eine Zielbaugrube, zwischen denen die Rohre unterirdisch vorangetrieben wurden. Der Vorteil der so genannten Mikro-Tunneling-Technik: Die Baugruben konnten an den Straßenrand oder auf den Bürgersteig gelegt werden. Dadurch hatten Autos und Busse weitgehend freie Fahrt, während ein "Stockwerk" tiefer die neuen Rohre in die Bohrlöcher gepresst wurden.
Nachdem Kanäle und Hausanschlüsse in der Erde lagen, wurde die Asphaltdecke komplett neu eingebaut. Auch Rad- und Gehwege wurden erneuert, Bushaltestellen saniert, Baumscheiben vergrößert und Straßenlampen ausgetauscht. Insgesamt wurden auf der rund 800 Meter langen Strecke drei Millionen Euro verbaut.
"Trotz einiger nicht vorhersehbarer Mehrarbeiten konnten wir den vorgegebenen Zeitplan einhalten", freut sich Fachstellenleiter Manfred Zernin. So sorgten beispielsweise im September vergangenen Jahres alte Gleise der münsterschen Straßenbahn für Verzögerungen. Sie mussten aufgenommen und die Betonfundamente beseitigt werden, bevor planmäßig weitergearbeitet werden konnte. Die Gleise bekam der "Verein zur Rettung der letzten Straßenbahn in Münster".