So sieht im Wesentlichen der Reformvorschlag aus, den die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) in Zusammenarbeit mit dem INFA-Institut und dem interfraktionellen Arbeitskreis des Werksausschusses entwickelt haben. Zurzeit wird der Vorschlag in den parlamentarischen Gremien beraten, der Rat entscheidet abschließend am 14. Juli.
"Sozialverträglichere Abfallgebühren, die vor allem die Mieterinnen und Mieter in den Großwohnanlagen entlasten, sind das wichtigste Ziel der Gebührenreform", erläutert Stadtbaurat Gerhard Joksch. "Die Vermieter und Mieter haben signalisiert, dass sie den Vorschlag für einen Schritt in die richtige Richtung halten. Auch wenn sich der eine oder andere vielleicht mehr erhofft hatte."
Auf die AWM und die Finanzverwaltung wartet in den nächsten Monaten eine Menge Arbeit: Sie müssen zunächst einmal die für die neue Berechnung notwendigen Daten der Haushalte und Gewerbetreibenden pro Grundstück beschaffen. Das ist zeit- und kostenintensiv. "Wir werden alle Kräfte mobilisieren, damit das neue Modell zum 1. Januar umgesetzt werden kann", blickt Werkleiter Patrick Hasenkamp nach vorn. "Im schlimmsten Fall können im nächsten Jahr einige Gebührenbescheide erst später als üblich versandt werden. Doch damit wäre natürlich nicht die Umsetzung der neuen Gebühr verschoben."
Wie hoch die Gebühren ab 2005 genau sein werden, können die AWM zurzeit noch nicht sagen. Bisher gibt es nur überschlägige Zahlen und einige Preisbeispiele des Gutachters. Die genauen Gebühren werden nach Erhebung der erforderlichen Haushaltsdaten im Herbst kalkuliert. Klar ist allerdings, dass in Zukunft bei gleicher Tonnengröße unterschiedliche Gebühren anfallen, denn die auf den Haushalt bezogene Grundgebühr entlastet Familien. Insgesamt verändert sich das Gebührenaufkommen 2005 gegenüber dem Vorjahr nicht.