Im Juni 2003 starteten die ersten elf offenen Ganztagsschulen in Münster. Jetzt lassen sie sich in die Karten schauen. Das Amt für Schule und Weiterbildung hat mit ihrer Hilfe in einer Dokumentation die Erfahrungen des ersten Schuljahres zusammengetragen, gerade rechtzeitig zum Entscheid des Rates über die weitere Entwicklung der offenen Ganztagsschulen im Primarbereich Mitte Juli. Das Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung“ korrespondiert mit dem Landeserlass zur Finanzierung offener Grundschulen. Es ergänzt die seit vielen Jahren von den Schulen und der Stadt entwickelten Angebote im Anschluss an den Unterricht in sinnvoller Weise.
„Unsere zentrale Frage war: Was brauchen Kinder, wenn sie sieben Stunden am Tag in der Schule sind?“, sagt Helga Boldt, Dezernentin für Schule, Kultur und Sport. „Die Antwort ist eindeutig: vertraute Bezugspersonen, vielfältige Entwicklungsunterstützung, anregungsreiche Räume, spannende Projekte und gesundes Essen. Dies alles lässt sich nur durch gute Kooperation unterschiedlicher Professionen und die verlässliche Unterstützung durch den Schulträger erreichen.“
Die elf Vorreiter für den offenen Ganztag sind in den vergangenen zwölf Monaten konzeptionell sehr verschiedene Wege gegangen, um das Landesprogramm umzusetzen. Wie viele Kinder nutzen das Angebot? Wie passen Vormittag und Nachmittag zusammen? Welche außer-schulischen Kooperationspartner konnten gewonnen werden? Wie ist die Verpflegung organisiert? Was wurde verbessert? Wo gibt es noch Schwierigkeiten? – Antworten finden sich in der praxisnahen Broschüre.
Die Schulen konnten sich dabei nicht nur auf ihre eigenen Erfahrungen und die Infrastruktur im Stadtteil verlassen. Vier Projekte des Amtes für Schule und Weiterbildung lassen sich gut in die offene Ganztagsarbeit integrieren: Schulräume – Lebensräume, Medienerziehung, Forscherwerkstätten und auch das Fortbildungsprogramm für Erzieherinnen an Grundschulen. Für das kommende Jahr haben die Schulen einen großen Wunsch: mehr Unterstützung für das wichtige Handlungsfeld Essen – Gesundheit – Bewegung.
Auch diese Themen sind in der Broschüre präsent. Mit Daten und Fakten soll sie in den Schulen und in ihrem Umfeld (Jugendhilfe, Kultur, Sport) zu Transparenz und Erfahrungsaustausch beitragen. „Die neuen Chancen lassen sich mit einer realistischen Einschätzung der materiellen Rahmenbedingungen nutzen“, so Boldt. „Die Dokumentation ist daher eine gute Orientierung für den weiteren Ausbau offener Ganztagsschulen im Primarbereich.“ Sie liegt in der Münster Information aus und ist im Amt für Schule und Weiterbildung, beide im Stadthaus 1, zu erhalten.
Bildtext: Das gemeinsame Mittagessen hat in den offenen Ganztagsschulen in Münster einen hohen Stellenwert. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung honorarfrei.