Auch in der Dreifaltigkeitsschule, der Eichendorffschule Angelmodde, der Margaretenschule und der Matthias-Claudius-Schule beginnt das Modellprojekt. Alle sind offene Ganztagsschulen, die Grundschule Berg Fidel arbeitet bereits seit 1992 als klassische Ganztagsschule. In den Forscherwerkstätten können rund 1000 Kinder pro Schuljahr Fragen an Natur und Dingwelt entwickeln und Wege zu ihrer Beantwortung suchen. Unterstützt werden sie dabei neben den Lehrern auch von Professoren, Dozenten und Lehrbeauftragten der Westfälischen Wilhelms-Universität der Fachbereiche Physik, Chemie, Biologie und der Geowissenschaften. Weitere Mitarbeiter sind willkommen.
„Die Forscherwerkstätten an den Grundschulen greifen die Neugier von Kindern auf und bieten Raum für eine fundierte naturwissenschaftlich-technische Grundbildung. Die Freude am Fragen, Entdecken und Experimentieren soll erhalten bleiben und praktisch gefördert werden“, fasst Schuldezernentin Helga Boldt das Ziel des Projektes zusammen. Unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Familiensituation könne alltagsnah der Zugang zu Naturwissenschaften und Technik eröffnet werden.
„Anders als bei Exkursionen erfahren die Kinder die Werkstätten als Teil ihrer Lebenswelt, den sie alltäglich nutzen. Hier erleben sie, dass Naturwissenschaften und Technik in ihrem Alltag stets präsent sind“, sieht Prof. Dr. Jürgen Schmidt, Rektor der Universität Münster, im Projekt eine gute Basis für eine umfassende Ausbildung zukünftiger Studierender. Entsprechend behält Jörg Niehues, Sprecher der Modellschulen, eine mögliche Ausweitung der Nutzung der Forscherwerkstätten im Blick: „Die Schulen sollten auch erproben, inwieweit eine Öffnung der Werkstätten für benachbarte Kindertagesstätten praktikabel und sinnvoll erscheint.“
Kinder erleben die Naturwissenschaften als Teil ihres Alltags, den sie mit gestalten können. „Das Modellprojekt baut auf langfristig tragfähige Partnerschaften zwischen Universität, Schule und weiteren Organisationen. Diese Vernetzung soll auch nach den ersten drei Jahren der Modellphase tragen, wenn weitere Grundschulen nach und nach Forscherwerkstätten aufbauen“, erklärt Projektleiterin Katharina Grosse vom städtischen Amt für Schule und Weiterbildung den besonderen Hintergrund des neuen Angebotes für junge Forscherinnen und Forscher. Grosse wird das Projekt auch in Zukunft begleiten.
Durch die Zusammenarbeit von Universität, Schulen und Schulträger, unterstützt durch die Robert Bosch Stiftung, soll das Geflecht von Forschung, Praxis und Schule nachhaltig gestärkt und eine langfristig tragfähige Partnerschaft aufgebaut werden. Alle Beteiligten treffen sich regelmäßig zum Austausch, um die Standards zu kontrollieren und das Konzept weiter zu entwickeln.
Zur Zeit laufen die erforderlichen Baumaßnahmen in den Schulen, finanziert auch durch das Investitionsprogramm des Bundes „Zukunft von Bildung und Betreuung 2003 bis 2007“. Die Robert Bosch Stiftung finanziert für die ersten drei Modell-Jahre die Grundausstattung an Material, Lehrerfortbildungen, die Evaluation des Projektes oder auch anteilig Exkursionen und die Dokumentation. Die Stadt Münster stellt jährlich 25 000 Euro zur Verfügung. Das Amt für Schule und Weiterbildung sorgt für die pädagogische Projektleitung.