Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

22.06.2004

Als in Volksschulen raue Sitten herrschten

Themenrundgang im Stadtarchiv am Montag, 28. Juni / Alte Schulakten geben Auskunft

Münster (SMS) "Es wurde mir unheim-lich und war ich mehrmalen im Begriff, sofort der Schule den Rücken zu kehren. Es herrscht in der Schule eine wahre Verwilderung, ein verderblicher Sumpf- und Oppositionssinn, der die aller-nachteiligsten Früchte für die Kirche und das bürgerliche Leben bringen kann", schrieb 1854 der Pfarrer über "seine" Schule in Ludgeri. Was die Quellen im Stadtarchiv über das "Volksschulwesen in Münster im 19. Jahrhundert" berichten, ist Thema eines Rundgangs am Montag, 28. Juni, von 18 bis 19.30 Uhr.

Es herrschten raue Sitten in Münsters Elementar- und Volksschulen des 19. Jahrhundert - kein Wunder bei Klassen, in denen ein Lehrer oder eine Lehrerin mehr als hundert Kinder gleichzeitig unterrichtete. Hier wurden Kinder und Jugendliche eher bewahrt, als dass ihnen etwas beigebracht werden konnte.

Der Erziehungswissenschaftler Dr. Christoph Sturm zeichnet den Weg der Volksschule von der vormodernen Anstalt zur pädagogischen Institution nach. An Schulakten des Archivs klärte er Fragen wie: Warum spielten Pfarrer im Schulwesen eine so große Rolle? Was bedeutete es, unter solchen Bedingungen zu unterrichten? Wie wurden Schulen finanziert? Und: Warum konnte die Schulpflicht erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchgesetzt werden, obwohl sie seit fast 150 Jahren vorgeschrieben war?

Mehr dazu beim Rundgang im Stadtarchiv, An den Speichern 8. Wegen begrenzter Raumkapazität wird um Anmeldung gebeten: E-Mail linkr@stadt-muenster.de oder Tel. 4 92-47 03 (Teilnahme kostenlos).

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09