Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

Pressemitteilungen

16.06.2004

Henkelmann wird Beigeordnetenstelle nicht antreten

Oberbürgermeister Tillmann: "Nicht ganz die feine englische Art"

Münster (SMS) Der am 26. Mai vom Rat der Stadt Münster zum neuen Schul-, Kultur- und Sportdezernenten gewählte Dr. Christian Henkelmann (Remscheid) wird seine Stelle nicht antreten. Wie Henkelmann am 16. Juni Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann mitteilte, will er stattdessen Beigeordneter in Remscheid bleiben.

Henkelmann begründete seine Absage mit wichtigen Projekten in Remscheid, die er fortführen müsse. Unter anderem nannte er die Neukonzeption des Deutschen Röntgen-Museums und die Umbruchsituation im Teo-Otto-Theater. Außerdem fühle er sich mit den Menschen im bergischen Städtedreieck in stärkerem Maße verwachsen als er sich bislang habe eingestehen wollen.

Tillmann zeigte sich in einer ersten Reaktion von dieser für ihn völlig unerwarteten Absage sehr enttäuscht. In den vergangenen Tagen habe Henkelmann bereits erste Gespräche geführt, um seine neue Aufgabe in Münster schnell übernehmen zu können. Deshalb sei mit einer Absage nicht im geringsten zu rechnen gewesen. Tillmann geht davon aus, dass letztlich wohl persönliche Gründe für die Absage ausschlaggebend waren.

"Bei aller Enttäuschung und Verärgerung muss man die Entscheidung im Ergebnis wohl respektieren, obwohl ich mir ein offenes Wort vor der Ratsentscheidung gewünscht hätte. Dann hätten wir uns den jetzigen Ärger und Aufwand ersparen können", sagte Tillmann. Eine Absage zu diesem späten Zeitpunkt sei insofern "nicht ganz die feine englische Art".

Der Oberbürgermeister informierte sofort die Ratsfraktionen. "Die jetzt eingetretene Situation ist kompliziert", meinte Tillmann. Es sei ohnehin schon ungewöhnlich, dass ein Beigeordneter nach seiner Wahl durch den Rat absage. Hinzu komme, dass der jetzige Rat im Juli zum letzten Mal tage und erst im September ein neues Kommunalparlament gewählt werde.

"Wir müssen jetzt einen Weg finden, der einerseits gewährleistet, dass an der Spitze dieses großen und wichtigen Dezernates keine unnötig lange Vakanz entsteht, der andererseits aber sicherstellt, dass der Rat im Ergebnis eine fundierte und abgewogene Wahl-Entscheidung treffen kann", erklärte der Oberbürgermeister.

Sollte die Beigeordnetenstelle übergangsweise unbesetzt bleiben müssen, werde wie üblich innerhalb des Beigeordnetenkollegiums eine geeignete Vertretungsregelung gefunden werden. Eine ähnliche Situation habe es nach der letzten Kommunalwahl bereits gegeben, als die damalige Sozialdezernentin Helga Bickeböller für einige Monate auch die Kämmererfunktion mitübernommen habe.

Tillmann geht davon aus, dass es trotz der aktuellen misslichen Situation gelingen wird, die Beigeordnetenstelle qualifiziert zu besetzen. "Nicht zuletzt durch die Kulturhauptstadt-Bewerbung, das Profil als 'City of Learning' und als Stadt des Sports ist Münster ein reizvolles Pflaster für Schul-, Kultur- und Sportdezernenten", zeigte sich der Oberbürgermeister optimistisch.

 

Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09