Münster (SMS) Der Friedenssaal erhält in der "Nacht der Museen und Galerien" am Samstag, 6. September, seine ursprüngliche Bestimmung als Rats- und Gerichtskammer. Verhandelt wird der Fall "Anneke Dorsell - unzüchtiges Weib und Rabenmutter", ab 18 Uhr zu jeder vollen Stunde. Münster Marketing lädt in Zusammenarbeit mit dem Gästeführer-Team zu der Theateraufführung ein.

Im vergangenen Jahr ist das Gästeführer-Team in der "Nacht der Museen" mit einem Stück über die "Furie vom Lappenbrink" im Friedenssaal auf riesige Resonanz gestoßen. Das war Ansporn, erneut einen Fall theatralisch aufzurollen. Diesmal geht es um das Schicksal einer Dienstmagd aus dem 16. Jahrhundert, von der Sabine Alfing und Christine Schedensack in ihrem Buch "Frauenalltag im frühneuzeitlichen Münster" berichten.

Eine ledige Dienstmagd hatte es damals nicht leicht. Der Lohn war gering. Wurde sie schwanger, verlor sie den Arbeitsplatz und musste andere Wege gehen, um an Geld zu kommen. Mit solchen Frauen wie Anneke Dorsell wollten Nachbarn und die eigene Familie nichts am Hut haben und mieden sie, wo immer es ging.

In der Museumsnacht ist der Eintritt zum Friedenssaal frei. Bereits ab 16 Uhr bietet das Gästeführer-Team dort auch kostenlose Führungen an.