Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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09.05.2003

Kriegsgefangen in Münster

Stadtmuseum zeigt Postkarten und Fotografien aus den Lagern im Ersten Weltkrieg

(SMS) In Münster waren es 90 000 Männer, die im Ersten Weltkrieg kriegsgefangen auf Rückkehr in ihre Heimatländer hofften. Sie lebten in drei Lagern nahe der Stadt, gingen dort oder bei Einsätzen in Münster ihrer Arbeit nach und suchten in ihrer Freizeit Ablenkung vom zermürbenden Warten. In Postkartenansichten und Fotografien ist die eigene Lagerwelt mit dem Alltag der Kriegsgefangenen dokumentiert. Das Stadtmuseum Münster zeigt dazu bis zum 15. Juni eine kleine Ausstellung - mit teilweise verblüffenden Motiven.

Idee und Konzept der Präsentation stammen von Corinna Haese. "Die Kriegsgefangenen waren für die damals nur 100 000 Einwohner Münsters jahrelang ein prägender Faktor ihres Stadtbildes", erläutert die wissenschaftliche Hilfskraft im Stadtmuseum.

Die Münsteraner erlebten die Gefangenen häufig auf deren Arbeitseinsätzen. Vor allem Gefangene aus fernen Ländern sorgten für Aufsehen: "Besondere Faszination übten damals Soldaten aus exotischen Herkunftsländern wie Indien oder Afrika aus", so Dr. Bernd Thier, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter das Projekt betreut, zu einer Postkartenansicht.

Andere Fotografien und Postkarten halten gesellige Momente fest. Während der oft jahrelangen Gefangenschaft suchten die Kriegsgefangenen bei Sport, Musik, Theaterspiel oder auch bei der Produktion einer eigenen Lagerzeitung - einige Exemplare werden in der Ausstellung präsentiert - nach Ablenkung und Zeitvertreib. Das Gefühl, trotz ihrer hilflosen Situation etwas Sinnvolles leisten zu können, sollte dazu beitragen, die Lagerzeit besser zu ertragen. Allerdings unterlagen diese Bilder genau wie die schriftlichen Quellen der Zensur und sparen Schreckensbilder aus.

Da noch weiterer Forschungsbedarf besteht, freuen sich die Mitarbeiter des Museums über Einsicht in weiteres Quellenmaterial - Fotos, Postkarten oder Briefe. Auch an Arbeiten, die von den Kriegsgefangenen hergestellt wurden, ist das Stadtmuseum interessiert (Hinweise an Dr. Bernd Thier, Tel. 02 51 / 4 92 - 45 10).

Fotos: Theateraufführungen - Lichtblicke im Lageralltag.

Gefangene - besonders aus englischen und französischen Kolonien - sorgten für Aufsehen bei der Bevölkerung.

Kriegsgefangene prägten das Stadtbild Münsters während des Ersten Weltkriegs - wie hier am Prinzipalmarkt - entscheidend mit.

Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei

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Lichtblicke im Lageralltag

Lichtblicke im Lageralltag

Inder im Gefangenenlager

Inder im Gefangenenlager

Kriegsgefangene am Prinzipalmarkt

Kriegsgefangene am Prinzipalmarkt
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Zusatzinfos

Kontakt

Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09